1. Werra-Rundschau
  2. Sport
  3. KSV Hessen Kassel

Ein ganz bitterer Abend im Auestadion

Erstellt:

Von: Torsten Kohlhaase

Kommentare

Herzliche Begrüßung vor dem Spiel: Tobias Damm und Tobias Cramer.
Herzliche Begrüßung vor dem Spiel: Tobias Damm und Tobias Cramer. © andreas fischer

Der Regenbogen, der sich ab Dienstagabend über das Auestadion spannte, hatte an seinem Ende leider keinen Topf voll Gold für den KSV Hessen übrig. Ganz im Gegenteil: Am Ende eines ernüchternden Duells in der Fußball-Regionalliga Südwest blieben Enttäuschung, Frust und Niedergeschlagenheit bei Trainer und Spielern.

Das 1:2 (0:1) im direkten Duell gegen den VfR Aalen führte den Löwen vor Augen, dass sie nicht nur richtig tief im Abstiegskampf stecken, sondern dass der Weg zum Klassenverbleib nochmal deutlich weiter geworden ist.

„Wir haben das Spiel verdient verloren, aber die Art und Weise hat mir nicht gefallen. Das war sehr enttäuschend. Der Gegner ist in der ersten Halbzeit mehr gelaufen, hat mehr zweite Bälle und Zweikämpfe gewonnen – das passt einfach nicht zusammen, wenn man ein Heimspiel im Abstiegskampf bestreitet.“ KSV-Coach Tobias Damm wählte klare Worte. Und er hatte recht. Vor allem im ersten Durchgang war im Gäste-Spiel viel mehr Struktur als im eigenen. Dass das 0:1 in der 39. Minute durch Michael Schaupp erneut nach einem Standard fiel, passte irgendwie ins Bild. Dieser Treffer vor und der zweite durch Paolo Maiella (48.) nach der Pause warf dann auch schon so ziemlich jedes Konzept bei den Gastgebern über den Haufen.

„Die ersten 65, 70 Minuten waren wir gar nicht so richtig da. Das müssen wir ganz klar ansprechen. Beim zweiten Gegentreffer haben uns zwei Steckpässe ganz einfach ausgehebelt, das darf auf keinen Fall passieren“, sagte Sercan Sararer. Dass die Löwen überhaupt im Spiel blieben, war nicht nur den vergebenen Chancen der Aalener zu verdanken, auch der Neuzugang selbst sorgte mit seinem zweiten Treffer im zweiten Heimspiel für zumindest etwas Aufbruchstimmung. „Mit dem Tor waren wir dann am Drücker, weil sich die führende Mannschaft automatisch hinten reinfallen lässt. Aber genau das müssen wir von Anfang an zeigen, wenn wir am Ende in der Klasse bleiben wollen“, so Sararer weiter.

Vor allem die Einwechslung von Noah Jones, der das 1:2 in der 68. Minute mustergültig über die rechte Seite vorbereitet hatte, wirkte sich positiv auf die Offensivbemühungen der Löwen aus. Aber mehr als ein Kopfballversuch von Michael Glück sprang in der Schlussphase auch nicht mehr heraus. „Wir haben insgesamt zu wenig Chancen kreiert, dann zwei Gegentore bekommen. Danach ist es brutal schwer, wieder zurückzukommen. Aber es hilft alles nichts, wir müssen jetzt nach vorn schauen und am Samstag drei Punkte einfahren“, sagte Jones.

Dann kommt kein Geringerer als der FC Homburg ins Auestadion. Und schaut man auf die Tabelle, dann wird die prekäre Situation schnell klar: Aalen hat sich drei Punkte abgesetzt, Worms steht noch mit einem Zähler und einem Spiel weniger hinter dem KSV. Vieles scheint sich auf das Saisonfinale zuzuspitzen, wenn der KSV erst den derzeit Vorletzten aus Trier empfängt und dann die letzte Partie bei der Wormatia bestreitet.

Einer hatte am Dienstagabend doch noch Grund zur Freude: Ex-Löwen-Coach Tobias Cramer. Erst das 2:0 gegen Offenbach, dann das 2:1 an seiner alten Wirkungsstätte – mit sechs Punkten aus zwei Spielen ist der VfR der große Gewinner. „Bis zur 60. Minute haben wir ein sehr, sehr gutes Spiel auf den Platz gebracht und hätten es deutlich früher entscheiden können. Insgesamt haben wir ein Regionalligaspiel auf ordentlichem Niveau gesehen“, sagte Cramer, für den es aktuell schon wieder nach Regenbogen als nach grauem Alltag im Abstiegskampf aussieht.

Auch interessant

Kommentare