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Drei Zähler für das eigene Gemüt: SV Adler bezwingt SV Steinbach mit 1:0

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Von: Maurice Morth

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Intensives Laufduell: Henrik Renke (rechts) vom SV Adler Weidenhausen nimmt es hier mit Steinbachs Homan Halimi auf. Das bessere Ende hatte der SVA-Außenverteidiger in diesem Zweikampf für sich.
Intensives Laufduell: Henrik Renke (rechts) vom SV Adler Weidenhausen nimmt es hier mit Steinbachs Homan Halimi auf. Das bessere Ende hatte der SVA-Außenverteidiger in diesem Zweikampf für sich. © Maurice Morth

Der SV Adler Weidenhausen kann es noch. Nach neun Spielen ohne Sieg gelang in der Fußball-Hessenliga gegen Steinbach am Mittwochabend der nächste Dreier.

Weidenhausen – Trotz eisiger Temperaturen rund um den Gefrierpunkt war allen Verantwortlichen und Spielern am Mittwochabend auf dem Weidenhäuser Chattenloh die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.

Denn nachdem der Fußball-Hessenligist seit insgesamt neun Spielen auf den ersten Sieg wartete, gab es mit dem 1:0 (1:0) über den SV Steinbach nicht nur drei Zähler für das lädierte Gemüt, sondern auch ein klares Lebenszeichen im Abstiegskampf.

Der Einsatz stimmte über die 90 Minuten

„Das haben wir heute richtig gut gemacht. Diese Leidenschaft sollte man zwar immer erwarten, aber es ist ein riesiger Aufwand, um zum Erfolg zu kommen. Das haben die Jungs brillant hinbekommen. Ich bin hoch zufrieden“, resümierte Adler-Trainer Ronald Leonhardt – und hatte Recht. Denn ohne Ausnahme stimmte der Einsatz über die 90 Minuten.

Die Anfangsphase gehörte dennoch den Gästen aus Osthessen, die zunächst vor allem über die rechte Seite für Gefahr sorgten. Zunächst kam Petr Paliatka nach einem Fehler im Adler-Vorwärtsgang zum Abschluss, sein Schuss konnte aber vom guten Lucas Waßmann entschärft werden (2.), dann vergab Alexander Reith mutterseelenallein eine Direktabnahme nach einer Flanke (12.).

Das merklich große Selbstbewusstsein des Tabellensiebten bekam fortan aber immer mehr Risse, der SVA, dem die Rückkehr von Luis Goebel und Jan Gerbig in die Startformation sichtlich gut tat, arbeitete sich hingegen in seine beste Spielphase.

Hauptdarsteller Tim Gonnermann

Vor allem Tim Gonnermann war nun der Hauptdarsteller. Mit einem Flachschuss aus der Drehung prüfte er Steinbach-Keeper Philipp Bagus (30.), die anschließende Ecke setzte er per Kopf an die Latte (32.). Und der SV Adler blieb dran. Abermals war es Tim Gonnermann, der nach einer Gerbig-Ecke mit einem Kopfball die Querstange traf. Dieses Mal stand allerdings Moritz Krug goldrichtig, um den Abpraller zum verdienten 1:0 zu versenken (34.).

Das war in der auf tiefem Boden intensiv geführten Partie gleichzeitig auch der Pausenstand. „In der Kabine war schon zu merken, dass der Glaube an sich bei den Jungs da war. Sie haben gesehen, dass was geht“, so Coach Ronald Leonhardt, und weiter: „Trotzdem haben wir die zweite Hälfte dann aber nicht mehr so in den Griff gekriegt.“

Denn ab Wiederanpfiff übernahmen die Gäste die Kontrolle, durch die Herausnahme des noch nicht wieder ganz fitten Gerbig (56.) und des früh mit der Gelben Karte verwarnten Goebel (64.) ging der Zugriff im Zentrum und auch die Entlastung in der Offensive dahin. Positiv: Wirklich gefährlich wurde es vor dem Adler-Tor nicht mehr. Negativ: Es blieb spannend.

Weidenhausen verpasst die Vorentscheidung

Das lag zum einen am ausbleibenden Pfiff von Schiedsrichter Christoph Rübe, als Dumitru Neacsu Tim Gonnermann im Strafraum von den Beinen brachte (57.), zum anderen aber auch an der schlechten Chancenverwertung.

So verpasste Christian Steinmetz nach einer Ecke mit einem Flachschuss nur um Millimeter das Steinbach-Tor (80.) und auch der Comebacker Sören Gonnermann scheiterte in der Nachspielzeit im Eins-gegen-Eins gegen Philipp Wagus (91.) – es wäre wohl die Geschichte des Abends gewesen.

Weil aber der SV Steinbach zu ideenlos agierte und die Weidenhäuser die Nachspielzeit klug herunterspielten, stand am Ende ein verdienter Heimerfolg. Was fiel sonst noch auf? Zu oft ließ sich Schiedsrichter Rübe bei Zweikampfentscheidungen vom lautstarken Lamentieren der Steinbacher beeinflussen. Eine Unart aus dem Profibereich, die wohl nun auch in der Hessenliga Einzug hält.

SV Adler am Sonntag bei RW Walldorf

Am kommenden Sonntag reist der SV Adler Weidenhausen in der Fußball-Hessenliga zum Tabellensechsten RW Walldorf nach Südhessen (Anstoß: 15 Uhr). „Walldorf ist ein richtig dicker Gegner“, sagt Adler-Coach Ronald Leonhardt. Dennoch hielten die Weidenhäuser im Hinspiel bis in die Nachspielzeit hinein ein 1:1, kassierten erst in der 94. Spielminute durch Nils Herdt das 1:2. „Das war bitter und es wäre schön, wenn wir uns revanchieren könnten. Gegen Steinbach haben wir endlich wieder gesehen, wie geil es ist, zu gewinnen“, so Ronald Leonhardt. 

(Maurice Morth)

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