Fußball-Hessenligist SVA verliert gegen Erlensee

Nach den zuletzt wichtigen Siegen gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf der Fußball-Hessenliga verliert der SV Adler Weidenhausen dieses Kunststück gegen Erlensee nach einer schwachen zweiten Halbzeit mit 1:3 und rangiert weiter auf einem Abstiegsplatz - drei Punkte hinter dem rettenden Ufer.
Weidenhausen – Vorne zu harmlos, hinten zu anfällig: Auf dieser ungünstigen Kombination fußte die Niederlage der Adlerträger. Und es ging schon denkbar ungünstig los: Nach nur 13 Minuten spielte Linksverteidiger Jannis Beng einen Fehlpass im Aufbauspiel in der eigenen Hälfte. Erlensee schaltete blitzschnell um, suchte mit einem langen Diagonalball Nico Damm. Der stand bei der Annahme zu frei und umkurvte auf dem anderen Flügel Rechtsverteidiger Eike Görs, um schlussendlich zum 1:0 für Erlensee zu vollenden.
Nun kam die beste Phase Weidenhausens. Viele Freistöße im Halbfeld wurden erkämpft, was immer wieder für gefährliche Hereingaben sorgte. An eine davon kam Spielmacher Tim Gonnermann mit dem langen Bein noch dran und stocherte den Ball irgendwie am Gästekeeper vorbei zum 1:1 ins Tor (24.). Gonnermann hätte fünf Minuten vor der Pause eigentlich das 2:1 nachlegen müssen, geriet aber in Rücklage und jagte das Leder aus leicht spitzem Winkel mit dem schwachen linken Fuß frei vorm Torwart über dessen Gehäuse. So weit, so gut.
Nach der Pause klappt nichts mehr
Aus der Kabine kommend war aber ein Bruch im Weidenhäuser Spiel erkennbar. Vorne kam kein Druck mehr zustande, weil die Erlenseeer Jan Gerbig und Sören Gonnermann gut im Griff hatten. Und hinten offenbarten sich immer mehr Lücken. Vor allem, wenn Erlensee wie bei seinem 1:0-Führungstreffer flott umschaltete.
In Minute 50 konnte Tim Ullrich einen Abschluss nach Flanke noch so gerade eben auf der Linie klären, doch nur zwei Minuten später schlug es ein im Tor der Platzherren. Nico Damm lief auf der rechten Abwehrseite dem Weidenhäuser Eike Görs weg. Seinen Schuss konnte Torwart Klotzsch noch parieren, doch der Ball kullerte vorm leeren Tor direkt vor die Füße von Dorian Ahouandjinou, der zum 2:1 einschob.
In den Folgeminuten rettete Schlussmann Johannes Klotzsch zweimal mit starken Paraden - einmal im Eins-gegen-eins mit Nico Damm und einmal bei einem Kopfball nach einer Ecke. In der 69. Minute tütete der überragende Erlensee-Akteur Damm den Sieg endgültig ein. Nach dem nächsten Angriff über die rechte Abwehrseite der Adler verwertete er die Hereingabe von außen zum 3:1. Weidenhausen rannte in der Folge immer wieder an, entwickelte aber keine wirkliche Torgefahr mehr.
„Uns hat heute - insbesondere nach der Pause - die Griffigkeit gefehlt. Wir waren nicht mehr so präsent in den Zweikämpfen und haben den Zugriff verloren. Der Gegner hat das dann auch sehr gut ausgenutzt“, sagte Weidenhausens Coach Ronald Leonhardt.