Derby gegen Heimatverein: Patrick Krengel heute mit Baunatal gegen den SV Adler

Ein ganz besonderes Spiel ist die Hessenliga-Begegnung heute Abend zwischen dem KSV Baunatal und dem SV Adler für Patrick Krengel. Er spielt beim KSV, stammt aber aus Weidenhausen.
Baunatal/Weidenhausen - Wenn heute Abend um 19 Uhr im Baunataler Parkstadion das nordhessische Nachbarschaftsduell in der Fußball-Hessenliga zwischen dem KSV Baunatal und dem SV Adler Weidenhausen angepfiffen wird, dann ist das vor allem für drei Akteure vom Klub aus der Autostadt ein spezielles Spiel.
Denn mit Linksverteidiger Patrick Krengel, Co-Trainer Christoph Pforr und dem Sportlichen Leiter Manuel Pforr gibt es gleich drei Männer beim KSV, die aus dem Werra-Meißner-Kreis stammen.
Ein ganz besonderer Moment wird es für Krengel, der zwar mittlerweile in Nieste wohnt, aber in Weidenhausen aufgewachsen ist und dessen Eltern dort leben. „Ich freue mich für den Verein. Das gab es ja noch nie, dass eine Mannschaft aus dem Werra-Meißner-Kreis in der Hessenliga gespielt hat. Für jeden Fußballbegeisterten aus dem Kreis ist es eine super Sache“, sagt der 26-Jährige und fügt hinzu: „Ich habe tatsächlich noch nie ein Punktspiel gegen Weidenhausen gemacht.“
In der JSG Meißner mit dem Fußball begonnen
Krengel begann als Kind mit dem Fußballspielen beim SV Adler, spielte in der JSG Meißner, der der Verein angehört, bis zu seinem zwölften Lebensjahr. Dann ging er zum KSV Baunatal und wechselte kurz darauf weiter in die Jugend des FSV Mainz 05.
Nachdem er für den Klub in der B- und A-Jugend-Bundesliga spielte, ging er zurück zum KSV und ist jetzt in seine mittlerweile achte Saison bei den Baunatalern gestartet.
Nach dem sensationellen Auftaktsieg gegen Eddersheim (4:1) reist der SV Adler Weidenhausen heute sogar als Tabellenführer zum KSV. „Das hat jeden überrascht“, sagt Krengel, der die Stärken der Weidenhäuser kennt: „Sie haben viele Mentalitätsspieler, spielen sehr leidenschaftlich und haben einen super Teamgeist. Ich denke, sie werden sich bei uns hintenreinstellen und auf Konter lauern. Wir müssen Fehler im Spielaufbau vermeiden.“
Pforr-Brüder stammen aus Großalmerode
Die Weidenhäuser kennt auch Manuel Pforr sehr gut. Er wuchs mit seinem Bruder Christoph Pforr im Großalmeröder Stadtteil Rommerode auf, beide spielten früher des Öfteren – beispielsweise zu ihrer Zeit bei der SG Lossetal – gegen den SV Adler.
„Für die Region ist der Aufstieg echt ein Highlight. Sie waren schon immer so ein bisschen wie ein gallisches Dorf. Sie sind mit ihren Spielern und Fans eine eingeschworene Truppe“, sagt Baunatals Sportlicher Leiter und fügt hinzu: „Sie werden derzeit von der Euphorie getragen.“
Die Baunataler sind darauf eingestellt, dass der SVA sehr körperlich und leidenschaftlich spielen wird. „Wir müssen dagegenhalten, denn fußballerisch haben wir die höhere Qualität“, sagt Pforr, der auf das gute Verhältnis zwischen den Klubs verweist. „Ich kenne einige aus dem Verein. Wir haben natürlich auch zum Aufstieg gratuliert.“
Während Manuel Pforr in Göttingen wohnt, lebt sein Bruder Christoph in Großalmerode. „Der Weidenhäuser Aufstieg hat mich wirklich gefreut. Endlich hat es eine Mannschaft aus dem Werra-Meißner-Kreis mal in die Hessenliga geschafft“, sagt Baunatals Co-Trainer.
KSV Baunatal nur 2:2 zum Auftakt
„Generell ist es für uns alle in Nordhessen gut. Wenn die Spieler besser ausgebildet werden, können auch andere Vereine davon profitieren, wenn es beispielsweise ein Spieler in der Hessenliga nicht schaffen sollte und dann zu einem anderen Klub wechselt.“
Beim 2:2 am ersten Spieltag in Dietkirchen vertrat Christoph Pforr KSV-Coach Tobias Nebe, der im Urlaub weilte, aber heute wieder zurück ist. Nach einer 2:0-Führung mussten die Baunataler noch zwei Gegentore einstecken und verpassten trotz einer guten Leistung den ersten Saisonsieg. „Wir hatten uns mehr vorgenommen. Jetzt müssen wir gegen Weidenhausen die drei Punkte holen“, sagt Krengel.
Beim Heimspiel fallen weiter Sebastian Schmeer und Markus Tare Neufang aus, auch für Jonas Springer kommt ein Einsatz wohl zu früh. Fraglich ist auch der Einsatz von Niklas Künzel, der in Dietkirchen zur Pause angeschlagen raus musste. Dafür kehrt Berke Durak in den Kader zurück.
Für den SVA ist jedes Spiel besonders
Beim SV Adler Weidenhausen ist die Vorfreude auf die Begegnung natürlich groß, mit dem Begriff „Derby“ tut man sich allerdings schwer: „Klar sind es die einzigen beiden Teams aus Nordhessen, aber für uns als Aufsteiger ist jedes Spiel besonders und aufregend – eben auch das Nachbarschaftsduell in diesem tollen großen Stadion“, sagt Teammanager Stefan Stederoth.
Sportlich müsse seine Mannschaft vor allem den vergangenen Spieltag schnell abschütteln und den Fokus auf das erste Auswärtsspiel der Saison legen. „Es wird wichtig sein, gegen Baunatal bei den hohen Temperaturen und dem großen Platz die Räume eng zu kriegen“, ist er sich sicher.
Fehlen werden dem SV Adler heute Abend Jan Ullrich (Kurzurlaub), Kilian Löffler (Arbeit), Robin Roscher (Fußverletzung) und Jannis Beng (Trainingsrückstand). Aufgrund der kurzen Anreise für die Fans hoffen die Weidenhäuser auch unter der Woche auf eine zahlreiche Unterstützung.
(Manuel Kopp und Maurice Morth)