Maxi Wills wieder im Pech: Schlüsselbeinbruch bei Enduro-EM in Portugal

Nach seinem Kreuzbandriss kämpfte sich der Bischhäuser Endurofahrer Maxi Wills (20) gerade erst zurück. Beim EM-Lauf in Portugal verletzte er sich nun erneut schwer.
Bischhausen/Portgual – Nach seinem starken Auftritt beim Lauf der Enduro-Europameisterschaft Mitte April in Italien sollte der zweite Wettkampf im portugiesischen Santa Marta de Penaguiao für den Bischhäuser Maximilian Wills sportlich mindestens genauso gut laufen – stattdessen kam es vor wenigen Tagen für den 20-Jährigen ganz anders.
Nachdem er sich im vergangenen Jahr bereits einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, musste sich Wills in der vergangenen Woche erneut unters Messer legen. Die Diagnose vor der Operation in Hessisch Lichtenau: Schlüsselbeinbruch.
Maxi Wills zunächst auf Podiumskurs
Was war passiert? Zunächst fuhr Wills einem sicheren dritten Platz in der Junioren-1-Klasse entgegen.
„Der Tag lief wirklich klasse, ich hatte Ende der dritten Runde viel Abstand nach hinten und habe sogar schon Gas rausgenommen, weil ich mich schon ein bisschen gefreut habe“, berichtet der Bischhäuser, der auf der staubigen und ausgefahrenen Strecke mit natürlichen Steinen und Felsen und einem dichten Kiefernwald zum Abschluss der Runde mächtig gefordert wurde.
„Die Gegebenheiten waren tückisch und ließen wenig Platz für Fehler. Ich bin dann schnell im vierten Gang um eine Ecke gefahren und plötzlich habe ich mich mit dem Motorrad überschlagen. Wieso es zum Sturz kam, kann ich gar nicht so genau sagen“, so Wills.

Zwar hob der 20-Jährige das vom Sturz ziemlich zerstörte Motorrad wieder auf, bemerkte aber sofort, dass etwas mit der rechten Schulter nicht stimmte.
„Irgendwas hat da schon geknackt. Ich wollte das unter Adrenalin aber nicht wahrhaben und bin die Prüfung noch bis ins Ziel durchgefahren – obwohl es echt unangenehm war. Danach ging aber nichts mehr, die Ärzte wollten mich die abschließende Runde auch nicht mehr fahren lassen.“
Glück im Unglück - Saison 2023 wohl nicht gelaufen
Stattdessen ging es für Wills nach einem kurzen Krankenhaus-Besuch in Portugal wieder zurück in den Werra-Meißner-Kreis.
„Mir geht’s jetzt schon eigentlich wieder ganz gut, die Schmerzen sind auszuhalten, nachdem mir eine Platte eingesetzt wurde. Die Knochen standen wohl etwas übereinander und es war auch ein bisschen was gesplittert“, sagt Wills, der glücklicherweise nun einige Monate Zeit hat, um wieder fit zu werden, und für den die Verletzung nicht das komplette Aus der Saison 2023 bedeutet.
„Nach sechs Wochen sollte der Knochen wieder angeheilt sein, aber ich werde auf meinen Körper hören. Weil keine Sehne oder kein Band betroffen ist, gehen die Bewegungen schon wieder ganz gut mit dem Arm, auf dem Rennrad saß ich auch schon wieder“, so der Bischhäuser.
Das nächste Rennen der Enduro-Europameisterschaft findet erst wieder am 15. Juli in Estland (Paikuse) statt. Bei der Deutschen Meisterschaft soll es erst am 19. August im niedersächsischen Uelsen weitergehen.
„Die Grundlagenausdauer werde ich nicht verlieren, da kann ich schon langsam wieder was machen, was echt optimal ist. Ich muss dann nur sicherlich beim rechten Arm und der rechten Schulter nochmal nachbessern. Terminlich habe ich die Verletzung aber gut abgepasst“, scherzt Wills.
(Maurice Morth)