Jan Gerbig, Angreifer des SV Adler Weidenhausen: „Ich kann den Wunsch, dass die Saison auf eine bestimmte Art und Weise beendet werden soll, natürlich nachvollziehen. Als Sportler wäre die zweite abgebrochene Saison auch äußerst unbefriedigend. Nur die Hinrunde zu werten, das klingt zunächst nicht unvernünftig, die Frage ist aber, wann sie zu Ende gespielt werden könnte, wie und wann dann auch die neue Serie beginnen könnte? Andererseits müsste die Saison dann unter absolut vertretbaren Umständen fortgesetzt werden. Zudem ist die Tabelle auch in vielen Ligen noch sehr verzerrt, Mannschaften haben oft eine ganz unterschiedliche Anzahl an Spielen, das erschwert den Restart. Es ist ja auch noch schwierig, weil es noch keine richtigen Konzepte für den Amateurfußball gibt.
Ich befürworte es auf jeden Fall, dass wir irgendwie ein Ergebnis zustandebekommen, aber entscheidend hierfür wäre es, für die nötigen und passenden Rahmenbedingungen zu sorgen. Eine faire Lösung für alle wird es aufgrund der fehlenden Zeit sicherlich nicht geben.“
Kevin Windus, Stürmer der SG Sontra: „Meine Meinung ist ganz klar: Ich würde die Serie nicht beenden und jetzt auch abbrechen. Die Runde sollte auf Null gesetzt und nicht gewertet werden, denn es macht keinen Sinn, die Saison unter desen Umständen fortzusetzen.“
Alexander Bazzone, Mittelfeldspieler der SG Kleinalmerode/Hundelshausen/Dohrenbach: „Sicher ist es immer schöner ein Hin- und Rückspiel zu haben. Man kann Fehler wieder gutmachen, auch die Konstanz und Breite einer Mannschaft bekommt eine andere Gewichtung. Aber: In ungewöhnlichen Zeiten müssen eben manchmal ungewöhnliche Entscheidungen getroffen werden. Und je später wir beginnen können, umso weniger Alternativen wird es geben. Daher warte ich einfach mal auf die Entscheidungen in dieser Sache und nehme es, wie es kommt. Die Hauptsache ist, dass wir uns bald alle auf dem Sportplatz gesund und munter wiedersehen können und dürfen. Denn neben dem Fußball ansich fehlt uns allen einfach auch das gemeinsame Beisammensein.
Grundsätzlich gilt für mich, dass ich einfach nur noch froh sein werde, wenn wieder gespielt werden darf. Natürlich wäre es schön für die Spieler, viel wichtiger auch für die Vereine, früh genug zu wissen, in welcher Form es denn weitergeht. Ebenso wichtig ist aus meiner Sicht ein verbindlicher Termin für den Restart, sodass sich die Vereine und Spieler entsprechend vorbereiten können.“
Christoph Schülbe, Angreifer der SG Abterode/Eltmannshausen: „Jeder würde viel lieber wieder Fußball spielen, das ist ganz klar. Aber das ist derzeit leider unvorstellbar und das muss man akzeptieren. Es wird wohl dauern, weshalb es aus meiner Sicht nur eine Lösung geben kann, die ich auch richtig finden würde, nämlich abbrechen.“
Stefan Geisler, Pressesprecher des SV Reichensachsen: „Da wir nicht wissen, wann es überhaupt wieder starten kann, ist das einzig realistische Szenario die Beendigung der Hinrunde. Deshalb finde ich es logisch, dass der Verband dies als oberste Priorität ausruft.“
Holger Franke, Kreisfußballwart Werra-Meißner: „Die Möglichkeiten zur Fortführung des Spielbetriebes werden derzeit umfassend diskutiert. Prinzipiell ist es absolut sinnvoll und notwendig, zumindest innerhalb des Hessischen Fußball-Verbandes eine einheitliche Position zu finden und diese auch gemeinsam zu vertreten. In der aktuellen Situation ist allerdings zu berücksichtigen, dass wir in unserem Fußballkreis das alternative Spielmodell zur Anwendung bringen. Wir haben uns im letzten Sommer sehr bewusst für dieses Modell entschieden, weil wir der festen Überzeugung waren, nur hiermit zumindest eine realistische Chance auf eine reguläre Beendigung der Spielrunde zu haben. Sollte dies letztlich aus zeitlichen Gründen pandemiebedingt nicht umsetzbar sein, werden individuelle Lösungsansätze notwendig sein, welche der Situation in den Fußballkreisen mit alternativem Spielmodell gerecht werden. Wir haben mit unserer bisherigen Vorgehensweise, unsere Vereine in der Entscheidungsfindung einzubinden, sehr gute Erfahrungen gemacht. Daher werden wir hieran festhalten und denkbare Optionen aufzeigen und mit unseren Vereinen kommunizieren, sobald die entsprechenden Rahmenbedingungen feststehen.“
Von Manuel Kopp, Ralph Görlich und Nico Beck