1. Werra-Rundschau
  2. Sport
  3. MT Melsungen

Berlin empfängt Melsungen - so bereiten sich die Torhüter vor

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Björn Mahr

Kommentare

null
Ergänzen sich gut bei der MT Melsungen: Nebojsa Simic (links) und der erfahrene Johan Sjöstrand. © Schachtschneider

Beim Spitzenspiel zwischen den Füchsen Berlin und der MT Melsungen kommen den Torhütern wichtige Rollen zu. Wir präsentieren die vier Schlussleute - und verraten, wie sich Melsungens Keeper vorbereiten.

Die Torhüter im Kurzporträt:

Melsungen: Mit Tennisbällen fürs Topspiel

Wie bereiten sich zwei Handball-Torhüter auf einen Auftritt in einer Halle vor, die nach dem deutschen Box-Weltmeister Max Schmeling benannt ist? Natürlich mit Boxhandschuhen.

Beim Torwarttraining des Bundesligisten MT Melsungen setzt Assistenz-coach Mile Malesevic allerdings noch weitere außergewöhnliche Hilfsmittel ein. Denn während der Schwede Johan Sjöstrand wie ein Faustkämpfer zwischen den Pfosten hin und her springt, haut ihm sein Kollege Nebojsa Simic mit einem Tennisschläger die gelben Filzbälle um die Ohren. Was dem Montenegriner sichtlich Freude bereitet: „Djokovic“, ruft er bei jeder Ausholbewegung.

Kommt viel über die Emotion: Silvio Heinevetter. Foto: dpa
Kommt viel über die Emotion: Silvio Heinevetter. © Foto: dpa

So entspannt wie diese Übungseinheit am Morgen in der Melsunger Stadtsporthalle werden die kommenden Tage nicht für das MT-Torwartgespann sein. Je näher das Topspiel am Sonntag ab 12.30 Uhr (live bei Sky) bei den Füchsen Berlin rückt, desto größer dürfte die Anspannung bei den Akteuren werden.

„Unsere Jungs müssen genau wissen, wie die Würfe von Petar Nenadic kommen“, betont Malesevic. Der serbische Ausnahmekönner der Füchse, ein Landsmann des MT-Torwarttrainers, wirft nicht immer hart, aber stets platziert und teilweise auch etwas unorthodox. Vielleicht auch deshalb die Tennisbälle.

„Wir hatten Nenadic in früheren Vergleichen immer ganz gut im Griff“, erklärt Sjöstrand zuversichtlich. Bezeichnend, dass vier der vergangenen fünf Duelle mit den Hauptstädtern an die Nordhessen gingen.

„Stimmt die Torwartleistung, gehört der Sieg zu 80 Prozent uns“, lautet die einfache Rechnung Simics. In den vergangenen vier Begegnungen war der Neuzugang ein glänzender Rückhalt für seine Mannschaft. Mit einer Fangquote von 39 Prozent ist er zurzeit die Nummer eins in der Bundesliga (siehe auch Hintergrund). Das Fachblatt Handball-Woche wählte den 24-Jährigen nun schon zum zweiten Mal in dieser Serie in seine Mannschaft der Woche.

Ein Mann für wichtige Paraden: Petr Stochl. Foto: dpa
Ein Mann für wichtige Paraden: Petr Stochl. © Foto: dpa

Dabei verfügen beide Klubs über zwei exzellente Schlussleute. Die Füchse haben den deutschen Nationaltorwart Silvio Heinevetter sowie den 41-jährigen Petr Stochl. Zuletzt hinterließ der slowakische Routinier den etwas besseren Eindruck. Die Fans des Tabellenzweiten kürten Stochl gar zum Füchse-Spieler des Monats November. Allerdings kann Heinevetter an einem guten Tag immer den Unterschied machen. „Er ist ein großartiger Keeper“, sagt Simic über den 33-Jährigen, der voraussichtlich innerhalb von fünf Wochen zweimal sein Gegner sein wird. Zum EM-Auftakt am 13. Januar trifft Montenegro in Zagreb auf Deutschland.

Es kann aber auch sein, dass Sjöstrand in Berlin seinen großen Tag hat. Dass er zuletzt kaum Einsätze bekam, sieht er sportlich: „Simos starke Leistungen sind gut für die MT.“ Sjöstrand lauert auf seine Chance. Diese Rolle ist nicht komplett neu. Einst in Barcelona und Flensburg war er sogar nur die Nummer zwei. Bei der MT sind die beiden Torleute gleichauf. Daran ändert auch der Einsatz von Boxhandschuhen im Training nichts.

Die Torhüter des Topspiels im Fokus

Auch interessant

Kommentare