Die fünfte Niederlage in Folge: Dezimierte MT Melsungen kassiert 26:33-Pleite beim SC Magdeburg

Die dezimierten Handballer des Bundesligisten MT Melsungen verloren bei Spitzenreiter SC Magdeburg 26:33. Es war die fünfte Niederlage für die Nordhessen in Folge.
Kassel – Die Niederlagenserie der personell dezimierten MT Melsungen hält an. Der nordhessische Handball-Bundesligist kassierte beim souveränen Tabellenführer SC Magdeburg mit dem 26:33 (13:17) die erwartete Pleite. Vor 5606 Zuschauern in der Getec-Arena waren die Melsunger nicht nur ohne etatmäßigen Mittelmann angetreten. Das Spiel in Stichworten:

- Das Personal: Es vergeht fast kein Spieltag, an dem die MT nicht einen neuen Nachwuchsmann in den Kader des Bundesligisten nehmen muss. Diesmal rückte neben Rohat Sahin, Manuel Hörr und Florian Drosten erstmals Florian Potzkai in den Kader. Dass erneut so viele junge Akteure im Aufgebot von Coach Roberto Garcia Parrondo auftauchten, lag daran, dass die MT noch mehr personell geschwächt war als ohnehin schon. Zu den bereits fehlenden Finn Lemke, Timo Kastening und Elvar Örn Jonsson kamen noch Domagoj Pavlovic und Marino Maric hinzu. So stellte sich das MT-Team praktisch von selbst auf. Immerhin: Andre Gomes war nach überstandenem Handbruch zurück.
- Die Startphase: Melsungen fand wie befürchtet schlecht ins Spiel. Linksaußen Yves Kunkel half auf der Mitte aus. An seinen Seiten spielten Julius Kühn und Kai Häfner. In der Offensive lief wenig zusammen. „Magdeburg ist viel wacher bei Abprallern“, sagte der frühere Bundestrainer Heiner Brand als Sky-Experte. Nur der individuellen Qualität Häfners war es zu verdanken, dass der Rückstand nicht früh schier ins Unermessliche stieg. Aus einem zwischenzeitlichen 3:8 machten die Nordhessen ein 9:13 – immerhin. Torwart Nebojsa Simic verhinderte mit einigen spektakulären Paraden ebenfalls Schlimmeres.
- Der Rückkehrer: Gomes kam für den schwachen Kühn, der gegen die SCM-Deckung einen schweren Stand hatte und etliche Fahrkarten verzeichnete. Und der Portugiese war absolut eine Bereicherung. Allein die drei letzten Tore der Melsunger im ersten Abschnitt gingen auf sein Konto. So stand es zur Pause nur 13:17 aus Sicht der Gäste. Gefühlt war es deutlicher. Sehr sehenswert: das 15:10 der MT durch Alexander Petersson nach einem Anspiel Häfners hinter dem Rücken (26.).
- Die zweite Hälfte: Magdeburg machte immer weiter Druck. „Unser Tempospiel war super“, lobte SCM-Kapitän Christian O’Sullivan sein Team. Die MT war nicht imstande, etwas dagegen auszurichten. Zudem leistete sie sich einige bittere technische Fehler, die der SCM prompt bestrafte. Schnell wurde es deutlich. Matthias Musche stellte für den Spitzenreiter auf 25:16 (46.). Wo Parrondo Talente wie Hörr, Potzkai und Drosten, dem sogar die ersten Bundesliga-Tore gelangen, einwechselte, brachte sein Gegenüber Bennet Wiegert immer wieder frische Akteure von Weltklasse-Format – wie Kay Smits und Michael Damgaard. In der Schlussphase betrieb der Gast zumindest etwas Ergebniskosmetik – durch Arnar Freyr Arnarsson, durch Hörr und durch Kühn, der erst spät erstmals erfolgreich war.
- Die moralische Unterstützung: Neben einigen wenigen Fans war auch Kastening nach einem erlittenen Kreuzbandriss als Zuschauer dabei. Er war das komplette Wochenende in Magdeburg – er besuchte den SCM-Nationalspieler Moritz Preuss. Am Freitag standen sie zusammen in einer anderen Halle auf der Bühne. Bei der Magdeburger Dartsgala warf Kastening zusammen mit der lebenden Legende Phil Taylor ein paar Pfeile gegen Preuss und Max Hopp. „Es war ein mega Abend und hat super viel Spaß gemacht“, erklärte der verletzte Melsunger Rechtsaußen. Nach der Partie am Sonntag ging es zurück nach Kassel – mit dem enttäuschten MT-Tross.
- Der Blick nach vorn: Für die MT, die durch das 26:33 hinter den parallel siegreichen TBV Lemgo Lippe auf den zehnten Rang abgerutscht ist, geht es am Donnerstag ab 19.05 Uhr in der Kasseler Rothenbach-Halle weiter. Dann kann sie die Lipper mit einem Sieg wieder überflügeln. Vor allem gilt es aber, sich zu rehabilitieren für die jüngste heftige 22:29-Heimschlappe gegen die TSV Hannover-Burgdorf.