Für die MT Melsungen geht es am letzten Spieltag nach Stuttgart

Der letzte Spieltag in der Handball-Bundesliga (HBL) steht an – und für die MT Melsungen geht es genauso wie vor einem Jahr zum Rundenabschluss ins Schwabenland. Anwurf zur Partie beim TVB Stuttgart ist am Sonntag um 15.30 Uhr. Fragen und Antworten zum 34. Spieltag in der HBL.
Welchen Stellenwert hat die Partie für die MT?
Nach den beiden Siegen zuletzt beim Bergischen HC und gegen die HSG Wetzlar können die Melsunger noch einen Platz im vorderen Tabellenmittelfeld erreichen. Dazu braucht das Team von Trainer Roberto Garcia Parrondo auf jeden Fall einen Erfolg. „Es wäre schön, wenn wir mit einem Sieg und dadurch mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen könnten“, sagt Rückraumspieler Andre Gomes, „das letzte Spiel bleibt ja dann auch noch einige Zeit im Kopf.“
Haben die Melsunger denn noch Chancen auf eine Europacup-Teilnahme?
Die Frage lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt schwer beantworten. Bislang reichen nur die ersten fünf Plätze für einen Start auf der europäischen Bühne – also in Champions und European League. Damit sind der SC Magdeburg, der THW Kiel, die Füchse Berlin, die SG Flensburg-Handewitt und Frisch Auf Göppingen sicher qualifiziert. Da die Liqui Moly HBL aber einen Antrag stellen möchte, dass auch der Sechstplatzierte ein Startrecht bekommt, könnte es noch spannend werden. Zumal dann auch noch nicht klar ist, ob das Team auf Rang sechs überhaupt teilnehmen möchte. Melsungen profitierte schon einmal, als die TSV Hannover-Burgdorf aus Kostengründen verzichtete.
Welcher Spieler steht am Sonntag im Blickpunkt?
Da gibt es keine zwei Meinungen: Silvio Heinevetter. Der MT-Torwart bekommt es mit seinem zukünftigen Arbeitgeber zu tun. Im Sommer muss er Melsungen bereits nach zwei Jahren wieder verlassen. Am Mittwoch war er vom Klub und von den Fans verabschiedet worden. Zudem überreichten ihm Derek Dinger, Hans Detsch und Denis Shevyrin von den Kassel Huskies ein Eishockey-Trikot. Heinevetter blickt der morgigen Partie entspannt entgegen: „Es ist mein letztes Spiel mit der MT. Und so lange ich in Melsungen bin, werde ich für diesen Verein alles geben.“ Gegen Wetzlar war er nach eigenen Angaben von seinem Starteinsatz „überrascht“, erfüllte aber dann die in ihn gesetzten Erwartungen mit einer Top-Leistung.

Wie ist die personelle Situation bei der MT?
Weiterhin sehr angespannt. Neben Finn Lemke, Domagoj Pavlovic, Elvar Örn Jonsson, Timo Kastening, Yves Kunkel und Paul Kompenhans fällt auch Marino Maric erneut aus. So wird Parrondo wieder auf eigene MT-Talente zurückgreifen. Für zwei von den jungen Spielern wird es die letzte Partie für die Melsunger sein. David Kuntscher und Rohat Sahin bekamen wie sechs weitere Spieler nach ihrem letzten Heimspiel gegen Wetzlar eine emotionale Verabschiedung – und durften auch eine Abschiedsrede halten. „Wir jungen Spieler konnten in dieser Saison tolle Erfahrungen sammeln“, sagte Sahin. Und Kuntscher, der nach Hüttenberg wechselt, meinte im Hinblick auf den Erfolg gegen Wetzlar: „Der Derbysieg ist ein schöner Abschluss. In den letzten Wochen haben wir jungen Spieler Einsatzzeit bekommen, und ich glaube, wir haben unsere Sache gut gemacht.“

Wie ist die Melsunger Bilanz gegen Stuttgart?
Nicht so gut – zumindest in den vergangenen Jahren. In den letzten 13 Bundesliga-Spielen seit September 2015 ist die Bilanz bei sechs Siegen, einem Unentschieden und sechs Niederlagen zwar ausgeglichen, aber von den vergangenen sieben Partien gewann die MT nur eine. Fünfmal setzten sich die Schwaben durch, ein Spiel endete mit einem Remis. Dieser Erfolg gelang den Melsungern allerdings im Hinspiel: In der Rothenbach-Halle siegten die Nordhessen 29:23.