Handball-Bundesligist MT Melsungen verliert 33:40 in Leipzig - Große Sorgen um Ivan Martinovic

Die MT Melsungen hat nach starken Ergebnissen zuletzt beim SC DHfK Leipzig eine 33:40-Niederlage kassiert. Bitter zudem: Der Kroate Ivan Martinovic musste in der Schlussphase verletzt vom Feld.
Rabenschwarzer Abend für die Handballer des Bundesligisten MT Melsungen: Das Team von Trainer Roberto Garcia Parrondo musste nach sechs Pflichtspielsiegen und einem Unentschieden nicht nur eine 33:40 (21:18)-Niederlage beim SC DHfK Leipzig einstecken, sondern auch den verletzungsbedingten Ausfall von Ivan Martinovic verkraften.
- Die erste Spielminute: Verdient deshalb besondere Erwähnung, weil Melsungens Abwehrchef Gleb Kalarash schon nach wenigen Sekunden die erste Zeitstrafe kassierte – und der frühere MT-Profi Marino Maric kurz darauf die Leipziger Führung besorgte.
- Die Anfangsphase: Es entwickelte sich ein munteres Spielchen. Oder, um Sky-Kommentator Heiko Mallwitz zu zitieren: „Über mangelndes Tempo und Tore kann man sich nicht beklagen.“ Da sich die Gäste aus Nordhessen anfangs ein paar technische Fehler zu viel erlaubten, liefen sie erst einmal einem kleinen Rückstand her. In der achten Minute stand es 7:4 für die Sachsen. Doch mit einigen guten Aktionen hielt der Spanier Agustin Casado sein Team im Spiel. Zudem hielt Torwart Nebojsa Simic ein paar wichtige Bälle.
- Das technische Kabinettstückchen: Etwas für Handball-Genießer war das 9:9 von MT-Kreisläufer Arnar Freyr Arnarsson. In Bedrängnis und mit dem Rücken zum gegnerischen war er mit einem Rückhand-Wurf erfolgreich (14.). Der Treffer passte in diese Phase, in der die Melsunger aus einem 7:9 ein 10:9 machten. Jetzt waren sie gut im Spiel.
- Die Torflut: Für die Chronisten war es mitunter schwierig, mit dem Eintragen der Treffer nachzukommen. Es ging hin und her. Leipzigs Viggo Kristjansson und Melsungens Ivan Martinovic waren zudem sicher von der Siebenmeter-Linie. Die erste Zwei-Tore-Führung der MT stellte Dimitri Ignatow nach einem Tempogegenstoß und einem Zuspiel von Kai Häfner her. Es kam sogar noch besser. Erst gelang Andre Gomes das 20:18. Und nach einer weiteren Parade von Simic mit anschließendem weiten Pass auf Elvar Örn Jonsson fiel das 21:18. 39 Tore in der ersten Halbzeit – das kommt nicht oft vor.
- Der Start in Hälfte zwei: Es ging wieder mit einem Treffer für die Heimmannschaft los. Und nicht nur das: Den Vorsprung verspielten die Gäste ganz schnell. Leipzig kam durch den starken Sime Ivic sogar zum 24:23. Das war aus Melsunger Sicht vollkommen unnötig.
- Das Torwartduell: Im ersten Durchgang hatte Simic ein paar leichte Vorteile. Nach der Pause legte auf der Gegenseite Kristian Säveraas, der vorübergehend seinen Kasten für Mohamed El-Tayar geräumt hatte, immer mehr zu. Beide Schlussleute parierten nun einige freie Würfe.
- Die heiße Phase: Der Ausgang war eine Viertelstunde vor Schluss völlig offen. Allerdings machten die Leipziger mächtig Druck. Dem waren die Nordhessen offenkundig nicht gewachsen. Sie bekamen keine Stabilität in die eigene Hintermannschaft – und ließen im Angriff zu viel liegen. Der Däne Patrick Wiesmach erhöhte auf 35:31 (!). Davon erholten sich die Melsunger nicht mehr wirklich – auch, weil die MT, bei der in der Schlussphase Adam Morawski für Simic ins Tor ging, noch einen bitteren Ausfall wegstecken musste. Siehe nächster Punkt.
- Der bittere Moment: In der 55. Minute setzte Martinovic einen Siebenmeter an die Latte. Zwar bekam er den Abpraller, wurde aber von Leipzigs Matej Klima hart gefoult – und verletzte sich so schwer, dass er auf einer Trage vom Feld gebracht wurde. Klima sah die Rote Karte. Droht der MT der nächste schwerwiegende Ausfall? (Björn Mahr)
