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Kai Häfner führt Rumpfkader der MT Melsungen zum Sieg in Lübbecke

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Von: Manuel Kopp

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Er war nicht zu stoppen: Melsungens Kai Häfner (Mitte) setzt sich gegen Lübbeckes Leos Petrovsky durch.
Er war nicht zu stoppen: Melsungens Kai Häfner (Mitte) setzt sich gegen Lübbeckes Leos Petrovsky durch. © Alibek Käsler

Die MT Melsungen hat ihre kleine Negativserie beendet. Nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge gewann der Handball-Bundesligist beim TuS N-Lübbecke 31:23 (13:14). Dabei mussten die Nordhessen einige Rückschläge wegstecken. Wie das Auswärtsspiel beim Tabellenvorletzten lief, das verrät der Schnellcheck:

Wie war die personelle Situation bei der MT?

Gar nicht gut. Zwar gab Elvar Örn Jonsson sein Comeback. Damit war immerhin ein Spielmacher zurück, auch wenn er noch nicht bei 100 Prozent sein konnte. Neben Finn Lemke und Andre Gomes fehlte weiter der zweite Regisseur Domagoj Pavlovic. Neue Probleme gab es auf einer anderen Position: Kurzfristig fielen bei der MT die beiden Rechtsaußen Tobias Reichmann und Timo Kastening aus. Sorgen macht vor allem die Tatsache, dass sich Kastening im Abschlusstraining am Knie verletzt hat. Eine genaue Diagnose kann Mannschaftsarzt Dr. Gerd Rauch erst heute nach einer Computertomografie stellen, wie die MT mitteilte. Reichmann musste sich wegen eines positiven Coronatests in häusliche Isolation begeben. Die Melsunger gingen so mit einem Rumpfkader mit nur 14 Spielern in das Spiel.

Wie startete die MT in die Partie?

Sie trotzte erst einmal den Verletzungssorgen. Auf der Position des Spielmachers begann Linksaußen Yves Kunkel, Jonsson wurde zunächst vor allem in der Abwehr eingesetzt. Der Mann der ersten Minuten war aber Julian Fuchs. Der Rechtsaußen gab sein Debüt in der Startformation – und der 21-Jährige erzielte mit seinen ersten drei Würfen gleich mal drei Treffer. Nach seinem dritten Tor führten die Gäste 7:4 (10. Minute). Daran hatte auch der starke Nebojsa Simic mit seinen Paraden großen Anteil – darunter war ein Siebenmeter von Tom Skroblien. Dann schlichen sich bei den Melsungern aber technische Fehler und Fehlwürfe ein. Und sie bekamen den Halbrechten Florian Baumgärtner nicht in den Griff. Nach dem Doppelschlag des Hünen führten die Gastgeber erstmals (10:9 – 22.).

Wie reagierten die Melsunger auf den Rückstand?

Sie ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Dank der Tore von Julius Kühn, Jonsson und Kunkel per Siebenmeter drehten die Gäste die Partie auf 13:12. Da aber Baumgärtner und Lutz Heiny aus dem Rückraum trafen und Kunkel einen Siebenmeter verwarf, führte der Außenseiter zur Pause mit 14:13.

Schlug die MT nach der Pause zurück?

Aber hallo. Die Gäste steigerten sich – und wie. Sie gingen sehr konzentriert zu Werke – in Angriff und Abwehr. Angeführt vom jetzt überragenden Kai Häfner. Der Halbrechte traf entweder selbst – oder setzte seine Mitspieler mit tollen Pässen ein. Auch Simic wurde noch einmal besser, immer wieder scheiterten die Lübbecker aus dem Rückraum am Torwart. So legte die MT direkt nach der Pause einen 5:0-Lauf hin, führte 18:14 (39.). Die Gastgeber blieben neun Minuten lang ohne eigenen Treffer.

Gab es noch mal einen Rückschlag?

Ja, das war die Rote Karte gegen Kühn – die sehr umstritten war. Sein Foul in der 43. Minute hätte sicherlich eine Zwei-Minuten-Strafe nach sich ziehen können aber eine Rote Karte? Das war überzogen. Für MT-Coach Roberto Garcia Parrondo hieß das – er musste noch mehr improvisieren. Nun musste Jonsson auf der Rückraum-Mitte fast durchspielen. Kunkel wurde nun zum Halblinken, denn Kühn war ja der einzige etatmäßige Spieler auf dieser Position im Kader. Und wie reagierten die Melsunger auf den nächsten Nackenschlag? Sie rückten noch mehr zusammen, kämpften um jeden Ball. Nachdem Alexander Petersson von Rechtsaußen traf – auch er spielte in dieser Phase nicht auf seiner angestammten Position – lag die MT erstmals mit fünf Toren vorn (24:19, 49.). Die Melsunger ließen nicht nach. Für die Entscheidung sorgte dann Häfner mit dem 27:22 (56.). In den letzten Minuten schraubte die MT das Ergebnis sogar noch auf 31:23 hoch.

Wie waren die Reaktionen?

„Wir haben auch schon in der ersten Hälfte nicht schlecht gespielt. Wir mussten in der zweiten Halbzeit nur ein paar Dinge abstellen – und das ist uns zum Glück gelungen“, sagte Kapitän Häfner, der seine Mannschaft zum Sieg geführt hatte, am Sky-Mikrofon.

Wie war die TV-Übertragung?

Sky-Kommentator Jürgen Schmitz lobte die Leistung der MT nach der Pause – und hob besonders einen Spieler immer wieder hervor: „Die zweite Hälfte war eine One-Man-Show von Kai Häfner.“ (Manuel Kopp)

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