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Nach Coronaproblemen im Januar: MT Melsungen beseitigt gegen HBW Balingen-Weilstetten die Ungewissheiten

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Von: Björn Mahr, Manuel Kopp

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Der Trainer und sein Torjäger: Roberto Garcia Parrondo (links) mit Julius Kühn.
Der Trainer und sein Torjäger: Roberto Garcia Parrondo (links) mit Julius Kühn. © Dieter Schachtschneider

Die Handballer des Bundesligisten MT Melsungen siegen nach schwieriger Vorbereitung 28:21 gegen den HBW Balingen-Weilstetten.

Kassel – Das erste Spiel nach einer langen Pause birgt immer einige Ungewissheiten. Im Fall des Handball-Bundesligisten MT Melsungen war die Unsicherheit besonders groß, weil das Team in den vergangenen Wochen durch mehr als ein Dutzend Coronafälle arg gebeutelt war. Umso breiter war bei Torjäger Julius Kühn jetzt das Grinsen, nachdem er und sein Team am Samstagabend zum Einstieg in die Restrunde einen klaren 28:21-Heimsieg gegen den HBW Balingen-Weilstetten unter Dach und Fach gebracht hatten.

„Wir wussten nicht, was uns erwartet. Spiel ist noch mal etwas Anderes als Training“, bekannte der 28-Jährige nach der Schlusssirene. Kühn gehörte zu den MT-Profis, die sich während der EM mit dem Virus infizierten und sich in Isolation begeben mussten. „Ich habe zweieinhalb Wochen im Bett gelegen. So eine lange Zeit ohne Sport hatte ich in meiner Karriere noch nie“, erklärte der deutsche Nationalspieler, „selbst in der Sommerpause fährst du zumindest einmal Rad oder spielst Tennis.“

Jetzt mussten er und einige andere Betroffene behutsam an den ersten Wettkampf herangeführt werden. „Es war zu hundert Prozent die richtige Entscheidung, die Spiele zuvor abzusagen“, betonte Kühn. Das Pokal-Viertelfinale in Lemgo und die Partie beim HC Erlangen konnten durch eine Sonderregel der HBL problemlos verlegt werden.

Zeigte Paraden ohne Ende: Melsungens Schlussmann Nebojsa Simic lässt sich hier nach einer weiteren gelungenen Rettungsaktion von den Fans feiern.
Zeigte Paraden ohne Ende: Melsungens Schlussmann Nebojsa Simic lässt sich hier nach einer weiteren gelungenen Rettungsaktion von den Fans feiern. © Dieter Schachtschneider

Da MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo zuletzt nicht voll umfänglich mit seinen Spielern auf dem Feld arbeiten konnte, widmete er sich der Taktik: „Wir haben immer nur etwa zehn Minuten etwas im spielerischen Bereich gemacht, es war ein leichtes Training.“ Nach dem Auftritt gegen Balingen stellte er fest: „Erste Spiele sind schwierig. Ich bin zufrieden mit unserer Leistung.“

Die Melsunger Deckung war praktisch über die gesamten 60 Minuten beweglich und aggressiv. „Wir haben einen sehr guten Job in der Abwehr gemacht“, sagte Spielmacher Elvar Örn Jonsson, „aber auch in der Offensive hat viel funktioniert.“ Einzig die Torausbeute in Halbzeit eins hätte noch besser sein können. Bei der MT lag die Wurfeffektivität zur Pause bei 54 Prozent.

Zwar war der Isländer Jonsson während der Europameisterschaft vorübergehend wegen eines positiven Covid-Tests ausgefallen, im Gegensatz zu den MT-Kollegen Kühn, Kai Häfner und Timo Kastening kehrte er aber bei dem Turnier noch einmal aufs Feld zurück und trug dazu bei, dass sein Heimatland einen respektablen sechsten Platz belegte. „Es war eine gute EM für Island. Jetzt freue ich mich, wieder zu Hause bei der MT zu sein“, erklärte der Mittelmann.

Mit einem guten Gefühl war auch der montenegrinische Schlussmann Nebojsa Simic nach Nordhessen zurückgekehrt. Und der erfahrene Torwart präsentierte sich in nun in ähnlich starker Form wie im Januar.

„Die Zusammenarbeit mit der Abwehr hat gut geklappt. Ich hätte sogar noch zwei, drei Bälle mehr halten können“, sagte „Simo“ selbstkritisch. Aber auch so erhielt er mehrfach anhaltenden Applaus von den Fans. Sogar zwei Treffer vom eigenen Kreis waren ihm gelungen – in dieser Saison seine ersten Tore, mit denen er half, einige Ungewissheiten zu beseitigen.  (Björn Mahr und Manuel Kopp)

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