MT Melsungen empfängt Leipzig: Duell der formstarken Teams

Die personelle Situation bei der MT Melsungen war in den vergangenen Wochen sehr angespannt. Einfluss auf die aktuelle Bilanz hat das aber nicht. Die Nordhessen haben ihre vergangenen drei Partien in der Handball-Bundesliga gewonnen, sind wieder mittendrin im Kampf um einen Europapokalplatz.
Mit dem SC DHfK Leipzig kommt heute (19.05 Uhr) ein Konkurrent in die Kasseler Rothenbach-Halle, der ebenfalls in guter Form ist und der MT in der Tabelle im Nacken sitzt. Vor dem wichtigen Heimspiel schauen wir auf zwei Spieler, die im Fokus stehen, die Personalsituation und den Gegner.
Der Ausgezeichnete
Wer heute das MT-Spiel in der Halle verfolgen kann, der sollte vor dem Anwurf auf den Videowürfel schauen. Dort wird zu sehen sein, wie Rechtsaußen Timo Kastening in dieser Woche die Auszeichnung zu Nordhessens Sportler des Jahres 2021 erhielt. Aus den Händen von HNA-Geschäftsführer Frank Schmid nahm der Nationalspieler den Glaspokal entgegen. Schmid betonte nicht nur die sportlichen Erfolge des Profis, sondern verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Torjäger der Region noch viele Jahre erhalten bleibt: „Es wurde ein toller Sportler gewählt.“ Kastening, der seinen Vertrag im Oktober vorzeitig bis 2026 verlängert hat, freute sich über die Ehrung: „Es ist ein schönes Zeichen, dass ich hier angekommen bin. Und es ist eine zusätzliche Motivation für das Spiel gegen Leipzig.“

Der Allrounder
Das Kerngeschäft von Marino Maric ist die Arbeit am gegnerischen Kreis. Allerdings kann er auch schon mal andere Aufgaben übernehmen. Unter dem früheren MT-Coach Michael Roth kam der Kreisläufer auf Linksaußen zum Einsatz. Beim jetzigen Trainer Roberto Garcia Parrondo wurde er mangels personeller Alternativen in Minden auf den Halbpositionen eingesetzt. „Ich mag es, wenn ich mal im Rückraum spielen darf“, sagt der 31-Jährige. Inwieweit der Allrounder noch einmal die Akteure in der Aufbaureihe unterstützen muss, hängt von der Personalsituation ab.
Jedenfalls wird es für Maric kein ganz normales Spiel. Ab Sommer trägt er das Trikot der Leipziger. „Ich versuche, das Spiel ohne große Emotionen zu betrachten. Noch bin ich ja Spieler der MT“, verdeutlicht der Kroate. „Ich hoffe einfach, dass wir wieder eine gute Leistung abliefern.“
Die Personalsituation
In Minden fehlten der MT die verletzten Finn Lemke und Domagoj Pavlovic sowie die corona-infizierten Alexander Petersson, Andre Gomes sowie Paul Kompenhans – und damit fünf Rückraumakteure. So blieben mit Julius Kühn, Elvar Örn Jonsson und Kai Häfner nur drei Spieler für die Aufbaureihe. „Für ein paar Spiele bekommt man das hin, aber nicht drei Monate“, sagt Häfner. Lemke und Pavlovic werden heute nicht dabei sein. Ob Petersson, Gomes und Kompenhans rechtzeitig fit sind, entscheide sich kurzfristig, teilte die MT mit. Wenn dem nicht so wäre, müsste Parrondo wieder improvisieren, um dem Trio in der Aufbaureihe Verschnaufspausen zu geben.
Der Gegner
Für Parrondo gibt es heute ein Wiedersehen mit Mohamed El-Tayar, den er von seiner Arbeit als ägyptischer Nationaltrainer gut kennt. Der Torhüter wechselte in der EM-Pause nach Leipzig, als Ersatz für den zu den Rhein-Neckar Löwen gegangenen Joel Birlehm. „Er ist ein sehr guter Torhüter, er hat eine große Zukunft vor sich. Ich wünsche ihm nur das Beste, natürlich nur nicht, wenn wir gegen ihn spielen“, sagt Parrondo schmunzelnd.
Die Leipziger holten aus den letzten vier Partien 7:1 Punkte. „Sie haben eine gute Truppe. Da müssen wir voll da sein und dürfen uns nicht so eine lange Schwächephasen wie zu Beginn in Minden erlauben“, sagt Häfner. Auch die Sachsen hatten zuletzt personelle Probleme. Lovro Jotic litt unter einer Knieverletzung, der deutsche Nationalspieler Luca Witzke ist ebenfalls angeschlagen. Die Einsätze der beiden Spielmacher sind fraglich.