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MT Melsungen: Handballfest in Kassel und Verletzungssorgen

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Von: Björn Mahr, Manuel Kopp

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Auf und davon: Beim Länderspiel in der Rothenbach-Halle ist Timo Kastening (Mitte) den Ungarn Petar Topic (links) und Peter Kovacsis entwischt.
Auf und davon: Beim Länderspiel in der Rothenbach-Halle ist Timo Kastening (Mitte) den Ungarn Petar Topic (links) und Peter Kovacsis entwischt. © Andreas Fischer

Ein Handballfest in Kassel und Verletzungssorgen um Andre Gomes. Die Länderspielpause lässt bei der MT Melsungen unterschiedliche Gefühle zurück.

Den Fokus richten die Nordhessen nun auf das wichtige Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen die SG Flensburg-Handewitt. Beim Duell mit dem Vizemeister ist – wie schon beim 30:29-Sieg des DHB-Teams gegen Ungarn – dann auch erstmals in der Handball-Bundesliga wieder Vollauslastung in der Rothenbach-Halle erlaubt.

Länderspiel in Kassel

So voll war es in der Halle auf dem Kasseler Messegelände schon lange nicht mehr: 3011 Zuschauer feuerten das deutsche Team gegen Ungarn an. In einer packenden Schlussphase entschied der Ex-Melsunger Johannes Golla mit seinem Wurf nach einer schnellen Mitte ins leere Tor die Partie – und das in der letzten Sekunde. An dem 30:29-Erfolg hatten auch die aktuellen MT-Spieler Julius Kühn und Timo Kastening, die mit jeweils fünf Treffern die besten deutschen Torschützen waren, großen Anteil. „Wir sind erleichtert. Aber das darf uns so nicht passieren, denn eigentlich hatten wir alles im Griff. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte Kühn und meinte damit, dass das DHB-Team eine komfortable 29:25-Führung in der 56. Minute noch leichtfertig verspielte. Fünf Sekunden vor Schluss glich Zoltán Szita zum 29:29 aus. „Durch die offensive Deckung der Ungarn hatten wir am Ende viele leichte Ballverluste, der Gegner hat uns so verunsichert“, sagte Kastening. „Nichtsdestotrotz musst du so ein Spiel auch erst mal gewinnen.“

Beide genossen den Erfolg in der Halle, in der sie auch mit der MT ihre Heimspiele austragen. „Es war sehr schön“, sagte Kühn, der sich darüber freute, dass bei den gelungenen Aktionen von Kastening und ihm die Fans noch lauter klatschten und schrien. „Die Zuschauer waren fantastisch“, sagte Kastening.

Nach der Trainingswoche mit dem Nationalteam und den zwei Testspielen gegen Ungarn (31:31 in Gummersbach, 30:29 in Kassel) zog Bundestrainer Alfred Gislason folgendes Fazit: „Ich bin sehr zufrieden mit der Lehrgangswoche. Alle Spieler haben das sehr gut gemacht.“

Verletzung von Gomes

Anders verlief das Länderspiel für Gomes. Der Halblinke schaffte mit Portugal zwar den Sprung in die zweite Runde der WM-Quali. Allerdings brach sich der 23-Jährige beim 33:26-Hinspielsieg gegen die Schweiz in Guimaraes einen Mittelhandknochen. In den ersten 25 Minuten hatte er drei Tore erzielt, dann musste er verletzt raus. Wie die MT mitteilte, wurde Gomes bereits gestern in Lissabon operiert. Nach Einschätzung des Melsunger Teamarztes Dr. Gerd Rauch ist bei dieser Art der Verletzung eine Ausfallzeit von sechs Wochen zu erwarten. Für Gomes ist es in dieser Saison bereits der dritte längerfristige Ausfall. Ohne ihn gewannen die Portugiesen das Rückspiel in der Schweiz 33:28.

Verletzte sich beim Länderspiel in Portugal: Melsungens Rückraumspieler Andre Gomes.
Verletzte sich beim Länderspiel in Portugal: Melsungens Rückraumspieler Andre Gomes. © IMAGO/GlobalImagens

Weitere MT-Profis waren zu Trainingslehrgängen ihrer Auswahlteams unterwegs – und kamen fit zurück. Eine besondere Begegnung gab es bei der kroatischen Nationalmannschaft, die sich in Varazdin traf. Mit dabei waren der Melsunger Kreisläufer Marino Maric und Linksaußen David Mandic, der im Sommer zur MT wechselt. Die Isländer Arnar Freyr Arnarsson und Elvar Örn Jonsson absolvierten derweil Übungseinheiten in Reykjavik, der Montenegriner Nebojsa Simic in Podgorica.

Selfie beim Lehrgang in Kroatien: Marino Maric (links) und David Mandic, der im Sommer zur MT wechselt.
Selfie beim Lehrgang in Kroatien: Marino Maric (links) und David Mandic, der im Sommer zur MT wechselt. © Marino Maric

Mit zwei Erfolgen kehrte MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo von den beiden Testspielen seiner ägyptischen Nationalmannschaft aus Kairo zurück. Die Nordafrikaner gewannen zweimal gegen Brasilien – mit 32:25 und 31:27.

Der Ausblick

Die Nationalspieler steigen heute wieder ins Training ein, für die Vorbereitung auf die Partie gegen Flensburg bleiben noch ein paar Tage. Kühn und Kastening wünschen sich auch beim Heimspiel am Sonntag genauso eine tolle Atmosphäre wie gegen Ungarn. „Flensburg zieht natürlich mit dem großen Namen und die Tabellenkonstellation ist sehr interessant. Wir brauchen gegen Flensburg die Unterstützung der Zuschauer“, sagt Kühn. Das Länderspiel sei für Kastening von der Stimmung her noch mal eine Steigerung zu den Partien gewesen, die er bisher in der Rothenbach-Halle erlebt hat. „Ich hoffe, dass wir auch mit der MT in den nächsten Wochen vor so vielen Zuschauern spielen“, sagt er. Am liebsten schon am Sonntag gegen Flensburg. (Manuel Kopp und Björn Mahr)

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