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MT Melsungen: Pokalduell in Lemgo abgesagt

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Von: Manuel Kopp

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Pokalspiel in Lemgo abgesagt: Die Melsunger um Torhüter Silvio Heinevetter (von links), Co-Trainer Arjan Haenen und Trainer Roberto Garcia Parrondo müssen weiter auf den Start aus der EM-Pause warten.
Pokalspiel in Lemgo abgesagt: Die Melsunger um Torhüter Silvio Heinevetter (von links), Co-Trainer Arjan Haenen und Trainer Roberto Garcia Parrondo müssen weiter auf den Start aus der EM-Pause warten. © Andreas Fischer

Mit Spannung war das Pokalduell der MT Melsungen beim TBV Lemgo Lippe am Sonntag erwartet worden. Schließlich ist es eines der wichtigsten Spiele der Saison – es geht im Viertelfinale ja um den Einzug in das Final Four in Hamburg. Allerdings stand gestern Vormittag fest: Der Handball-Pokalknüller in Lemgo muss verschoben werden.

Der Grund: Bei den Melsungern haben sechs Spieler aufgrund von Nachwirkungen nach Corona-Infektionen keine ärztliche Freigabe für einen Wettkampfeinsatz bekommen.

„Wir tragen Verantwortung für die Gesundheit unserer Spieler. Deshalb haben wir die von den Infekten Betroffenen in den letzten Tagen eingehend kardiologisch untersuchen und vorsichtige Belastungstests absolvieren lassen“, sagt MT-Manager Axel Geerken und fügt hinzu: „Dabei sind sechs unserer Profis als noch nicht wettkampftauglich ermittelt worden. Insofern haben wir von der Regelung der HBL Gebrauch gemacht, die Verlegung der beiden kommenden Spiele im DHB-Pokal und in der Liga zu beantragen.“ Die Handball-Bundesliga (HBL) stimmte zu, das Spiel in Lemgo zu verschieben. Die Entscheidung über die Bundesliga-Partie am Mittwoch in Erlangen stand gestern noch aus.

Die Sonderregelung führte die HBL nach den vielen Coronafällen bei der Europameisterschaft ein. Diese besagt, dass Spiele, die bis zum 10. Februar angesetzt sind, verschoben werden können, wenn in einer Mannschaft mindestens sechs Spieler oder zwei Torhüter coronabedingt nicht spielfähig sind.

Bei der EM hatten sich sieben der acht Melsunger, die beim Turnier dabei waren, mit dem Corona-Virus infiziert. Neben den DHB-Spielern Kai Häfner, Timo Kastening und Julius Kühn waren der Kroate Marino Maric, der Montenegriner Nebojsa Simic sowie die Isländer Elvar Örn Jonsson und Arnar Freyr Arnarsson betroffen. Nur Tobias Reichmann blieb verschont. Auch unter den MT-Akteuren, die nicht bei der EM waren, gab es mit Silvio Heinevetter und Yves Kunkel zwei infizierte Spieler.

„Es ist nicht so, dass nach den Infektionen bleibende Schäden zu befürchten sind“, sagt Sportkardiologe Dr. Karl-Friedrich Appel vom Ambulanten Herzzentrum Kassel. Er untersuchte als einer der MT-Mannschaftsärzte die Akteure. „Wir unterscheiden bei der Rückkehr von Spielern nach Verletzungen oder Erkrankungen aber zwischen zwei Phasen: Return to Sports (Rückkehr zum Sport; Anmerkung Redaktion) und Return to Competition (Rückkehr zum Wettbewerb; Anm. Red.). Das heißt, die Spieler werden im Training wieder langsam an die Belastung herangeführt, sind aber keinesfalls schon wettkampftauglich“, sagt Appel.

„Die Absage kommt für uns überraschend“, wird TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike in einer Mitteilung des Vereins zitiert. Und weiter: „Wir wünschen allen betroffenen Spielern der MT Melsungen gute Besserung und hoffen, dass sie schnellstmöglich wieder gesund in den Wettkampf einsteigen können. Es gilt leider auch weiterhin flexibel zu bleiben.“

Wann das Viertelfinale nachgeholt wird, stand gestern noch nicht fest. Allerdings teilten beide Vereine mit, dass zeitnah ein Ersatztermin gefunden werden soll. (Manuel Kopp)

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