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Analyse zur Saison der MT Melsungen - „Das sportliche Ergebnis ist schlecht“

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Von: Björn Mahr, Manuel Kopp

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MT-Manager Axel Geerken.
MT-Manager Axel Geerken. © imago images/Eibner

Jetzt kommt die Zeit der Rechenspiele. Im Fall der MT Melsungen erübrigt sich allerdings Derartiges. Der heimische Handball-Bundesligist kann nicht mehr in den Kampf um die Europapokalplätze eingreifen – zumal nach der Niederlage des SC Magdeburg am Sonntag in Lissabon weiterhin nur Rang fünf für eine Teilnahme reichen wird. Für die MT geht es jetzt allenfalls darum, sich ordentlich zu verabschieden und vielleicht noch auf einen einstelligen Platz zu klettern.

Drei Spiele stehen noch auf dem Plan: Zwischen den Auswärtspartien beim Bergischen HC (4. Juni) und beim TVB Stuttgart (12. Juni) präsentiert sich das Team von Trainer Roberto Garcia Parrondo am Mittwoch, 8. Juni, ab 19.05 Uhr auch noch einmal in der Kasseler Rothenbach-Halle. Das Bewegendste werden deshalb die Verabschiedungen am Rande des letzten Heimspiels und die Rückkehr des ehemaligen MT-Profis Felix Danner mit der HSG sein. Ausverkauft wird die Halle dann nicht sein. Dafür waren die Leistungen in den zurückliegenden Wochen zu schlecht.

Nicht zufrieden mit dem Saisonverlauf: Melsungens Trainer Roberto Garcia Parrondo.
Nicht zufrieden mit dem Saisonverlauf: Melsungens Trainer Roberto Garcia Parrondo. © Andreas Fischer

„Ohne vier, fünf Leistungsträger kannst du in der Bundesliga nicht bestehen“, sagt Parrondo. Mit Finn Lemke, Elvar Örn Jonsson, Timo Kastening und Domagoj Pavlovic fehlen zurzeit vier Stammkräfte – zudem ist Andre Gomes nach langer Verletzungspause gerade erst wieder zurückgekehrt. Ausgefallen ist zudem der talentierte Paul Kompenhans. Der spanische Coach teilt die Zeit seit seinem Amtsantritt im vergangenen September deshalb in zwei Abschnitte ein. „Bis nach Weihnachten haben wir gut gearbeitet. Ab dem Februar hatten wir zu viele kranke und verletzte Spieler“, bilanziert Parrondo. „Besonders dramatisch wurde es mit Elvars Ausfall, weil er vorn wie hinten eine wichtige Rolle einnimmt“, betont Manager Axel Geerken.

Eine Erkenntnis aus der in Kürze zu Ende gehenden Spielzeit ist deshalb, dass es eines größeren Aufgebots bedarf. „Wir machen jetzt einen deutlichen Schritt. Der Kader wird so groß sein wie noch nie. Wir werden ein paar mehr Leute auf dem Mannschaftsbild haben“, sagt Geerken. Der Klub plant mit 21 Spielern – 16 gestandenen Profis und fünf jungen Kräften wie Julian Fuchs und Ben Beekmann. „Für Roberto ist eine solche Größe normal“, ergänzt der Manager.

Fest steht, dass Tobias Reichmann, Yves Kunkel, Silvio Heinevetter und Marino Maric die Melsunger verlassen werden. Alexander Petersson und Michael Allendorf werden ihre Karrieren beenden. Nach Informationen dieser Zeitung ist dagegen ein Verbleib von Gleb Kalarash wegen des längerfristigen Fehlens von Jonsson doch noch geplant.

Als Neuzugänge stehen bisher die Kroaten Ivan Martinovic (aus Hannover) und David Mandic (Zagreb), der polnische Nationaltorwart Adam Morawski (Plock), Rückkehrer Dimitri Ignatow (Essen) sowie der spielende Torwarttrainer Carsten Lichtlein (Minden) fest.

Weitere Neuverpflichtungen sind noch nicht offiziell. Allerdings kommt im Sommer nach HNA-Informationen der Brasilianer Rogerio Moraes (von Benfica Lissabon), und auf der Wunschliste stehen die spanischen Mittelmänner Agustin Casado und Erik Balenciaga sowie der ägyptische Kreisläufer Ibrahim El-Masry.

Eines ist klar, der Saisonverlauf für die MT ist alles andere als zufriedenstellend. „Das sportliche Ergebnis diese Saison ist schlecht“, sagt Geerken, der in den vergangenen Jahren hauptverantwortlich für die Kaderplanung war und nach den vergangenen mäßigen Spielzeiten selbst Erfolge vorweisen muss. Mit Blick auf die Zukunft sagt der Manager: „Wir müssen die Zuschauer zurückgewinnen, dazu brauchen wir bessere sportliche Leistungen.“

Zu diesem Vorhaben passt eine Pressemitteilung, die die Melsunger herausgab. Der Titel lautet: „Die MT im Zeichen des Aufbruchs“. In dieser wird von dem Ziel einer „deutlichen sportlichen Aufwärtsentwicklung“ gesprochen. Geerken wird darin wie folgt zitiert: „Insofern senden wir mit den bevorstehenden markanten personellen Veränderungen auch ein klares Signal an unsere Fans und all die sportbegeisterten Menschen in der Region: Unsere neue Mannschaft steht für einen Mentalitätswechsel und Aufbruch zu neuen Zielen.“

Die Melsunger werben in der Mitteilung zudem für den Kauf von Dauerkarten. Die Kapazität in der Rothenbach-Halle soll von 4300 auf 4500 Zuschauer erhöht werden. Die Stehplätze hinter dem Tor werden einer neuen Sitzplatztribüne weichen. Damit diese aber auch gut gefüllt wird, braucht die MT in der neuen Saison vor allem eines: Eine wirkliche Trendwende, die in den vergangenen Jahren von Geerken und anderen Verantwortlichen schon häufig versprochen wurde – die es dann aber nicht gab. (Björn Mahr und Manuel Kopp)

Mehr Informationen zu den Dauerkarten gibt es im Internet unter mt-melsungen.de/tickets/dauerkarten

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