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Lange geführt, am Ende steht es 22:22: MT Melsungen rettet Punkt gegen Leipzig

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Von: Björn Mahr, Manuel Kopp

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(von links) Andre Gomes, Silvio Heinevetter, Elvar Örn Jonsson.
Mit Unentschieden zufrieden: die Melsunger (von links) Andre Gomes, Silvio Heinevetter, Elvar Örn Jonsson. © Andreas Fischer

Gehofft hatten sie auf den vierten Sieg in Folge. Geworden ist es ein glückliches 22:22 (13:12)-Unentschieden.

Kassel – Nach dem Spielverlauf mussten die Handballer des Bundesligisten MT Melsungen mit der Punkteteilung gegen den starken SC DHfK Leipzig zufrieden sein. Erst zehn Sekunden vor Ende warf Melsungens Julius Kühn das 22:22. Die anschließenden Bemühungen der Leipziger verpufften.

An einem Tag, an dem die Menschen fassungslos nach Osteuropa blickten, zeigte sich auch die Handball-Bundesliga betroffen. MT-Pressesprecher Bernd Kaiser erklärte vor dem Anwurf im Namen beider Klubs, dass sie den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf verurteilen und für ein friedliches Miteinander stehen. Es gab anhaltenden Beifall von den Rängen.

Dann rückte der Sport in den Vordergrund. Bis zum Anwurf hatte sich die personelle Situation bei der MT etwas entspannt. Nach überstandenen Corona-Erkrankungen standen Andre Gomes und Alexander Petersson wieder im Aufgebot. Die Kader-Plätze 15 und 16 bekamen die Talente David Kuntscher und Manuel Hörr. Leipzig musste dagegen auf die Mittelmänner Luca Witzke und Lovro Jotic verzichten.

Melsungens Trainer Roberto Garcia Parrondo hielt für die Startbesetzung zwei Überraschungen bereit. Linksaußen Michael Allendorf bekam den Vorzug vor Yves Kunkel. Und noch unerwarteter: Silvio Heinevetter begann für den zuletzt starken Nebojsa Simic im MT-Tor. Was kein Fehler war – im Gegenteil: Er hielt so gut, dass die Fans schon nach zehn Minuten „Heine, Heine“ skandierten. Selbst freie Würfe von Marko Mamic und Maciej Gebala parierte er glänzend.

So gingen die Gastgeber nach einem Hattrick von Kai Häfner und einem Treffer von Timo Kastening mit 6:2 in Führung. Die Gäste konnten sich bei ihrem Schlussmann Kristian Säveraas bedanken, dass ihr Rückstand nicht schon deutlicher war. Bis zur achten Minute stellte die MT durch Gomes und Kastening auf 9:4. Der Portugiese verschaffte Julius Kühn die erhoffte Entlastung.

Da die Nordhessen im Rückraum so ihre Schwierigkeiten hatten und gegen die aggressive Deckung einiges liegen ließen, war der Fünf-Tore-Vorsprung rasch futsch (10:9, 24.). Bitter zudem: Sie schafften es trotz Ballbesitz nicht, eine 13:11-Führung mit in die Pause zu nehmen. Patrick Wiesmach gelang für Leipzig aus schwieriger Situation das 12:13.

Es war längst das erwartet intensive Duell. Umso mehr als die Sachsen nach dem Wechsel durch Gebala zum 13:13 ausglichen. Über den Kreis beschwor der Gast ordentlich Gefahr herauf. Von Melsungens Elvar Örn Jonsson und seinen Mitstreitern musste mehr kommen. Gomes und Kühn setzten vor 1347 Zuschauern einige Akzente. Das 17:15 war eine Co-Produktion zweier Außen: Kunkel schickte Kastening auf die Reise, der Säveraas überwand (41.).

Parrondo versuchte es nun zunehmend mit dem siebten Feldspieler. Dadurch kam auch der zukünftige Leipziger Marino Maric zu Einsatzzeiten. Klar war aber auch: Es geht nur noch über Leidenschaft und Wille. Und der MT fehlte in der Schlussphase Arnar Freyr Arnarsson wegen der dritten Zeitstrafe (46.), neben Gleb Kalarash der zweite Innenblocker. Auf Heinevetter war allerdings weiter Verlass. Das Gegentor zum 20:21 nach Konter durch Marko Mamic konnte er nicht verhindern (56.) – der erste Rückstand für die MT an diesem Abend.

Bei Leipzig erwies sich der eingewechselte Torwart Mohamed El-Tayar als ein exzellenter Rückhalt – er wehrte unter anderem zwei Siebenmeter von Tobias Reichmann ab. Kuriosum am Rande: El-Tayar ist ein Spieler Parrondos in der ägyptischen Nationalmannschaft. Nicht parieren konnte er den Gewaltwurf von Kühn kurz vor Ende. Jetzt erwartet die MT in einer Woche den HSV Hamburg in der Kasseler Rothenbach-Halle. (Björn Mahr und Manuel Kopp)

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