VfL Gummersbach zurück in der 1. Handball-Bundesliga - MT-Leihgabe Ole Pregler: Es ist mega gelaufen

Altmeister VfL Gummersbach hat den Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga bereits sicher. Zum Team gehören auch der waschechte Melsunger Ole Pregler sowie die ehemaligen MT-Akteure Timm Schneider und Mario Kelentric.
Gummersbach/Melsungen - Drei Tage vor einem Punktspiel haben die Handballer des VfL Gummersbach immer einen trainingsfreien Tag. Da sie am kommenden Samstag in der 2. Bundesliga die Eulen Ludwigshafen empfangen, konnten die Spieler gestern verschnaufen. Was der Mannschaft des Tabellenführers auch ganz recht gewesen sein dürfte, nachdem es am Vorabend etwas später wurde. Nicht in der Trainingshalle oder beim Videostudium, sondern wegen einer spontanen Aufstiegsfeier: Drei Jahre nachdem der Altmeister das Oberhaus verlassen musste, steht nun die Rückkehr fest. Da Verfolger ASV Hamm-Westfalen beim TV Großwallstadt nur 27:27 spielte, hat der VfL einen der ersten beiden Plätze sicher.

„Wir haben uns abends getroffen. Wir hatten nicht unbedingt darauf gehofft, dass es dann klappt. Aber falls es doch soweit sein könnte, sollte die Mannschaft zusammen sein und nicht jeder Spieler auf seiner Couch zu Hause liegen“, berichtete Spielmacher Ole Pregler. So stärkten sich er und seine Kollegen in einem Gummersbacher Restaurant mit Bowls, den trendigen Schüssel-Gerichten. Als die Partie der Hammer beendet und der Aufstieg sicher war, zogen die Spieler noch in die VfL-Stammkneipe Bit-Boulevard weiter und stießen mit dem einen oder anderen Bierchen an.
„Man hat vor der Saison schon den Druck gespürt. Wir haben aber dann gut durchgezogen. Jetzt fühlt es sich sehr schön an“, erklärt Pregler. Der 19-Jährige ist eigentlich Spieler des Bundesligisten MT Melsungen, wurde für die aktuelle und die nächste Serie aber an die Gummersbacher ausgeliehen. „Das ist das Beste für meine Entwicklung. Es ist mega gelaufen, das hätte man sich nicht besser ausmalen können“, betont der waschechte Melsunger. Neben ihm stehen mit Timm Schneider und Torwarttrainer Mario Kelentric noch zwei weitere frühere MT-Akteure in VfL-Diensten.
Auch wenn Pregler erst seit einem Jahr für die Oberbergischen im Einsatz ist, ist ihm schon bewusst geworden, wie besonders der VfL Gummersbach ist: „Als wir im Winter in Coburg gespielt haben, da waren zwar keine Zuschauer zugelassen, trotzdem sind aber 20 Fans dorthin gereist und haben vor der Halle Bengalos für uns gezündet.“ Nach dem wichtigen 34:26-Sieg am vergangenen Wochenende in Bietigheim gab es ähnliche Bilder.

Dort hatte der VfL den vorentscheidenden Schritt im Titelkampf getan. Gegen die Eulen aus Ludwigshafen kann der Traditionsklub nun auch die vorzeitige Zweitliga-Meisterschaft perfekt machen. In Preglers junger Karriere ist es der erste Aufstieg. Mit Melsungens Nachwuchs war er zumindest schon einmal Deutscher B-Jugend-Meister geworden.
Der Vater des Gummersbacher Erfolges heißt Gudjon Valur Sigurdsson. Der Isländer spielte für einige der besten Klubs der Welt: Kiel, Paris, Barcelona. Gummersbach ist die erste Trainerstation des 42-Jährigen. Dennoch verdiente er sich viel Respekt. „Er ist sehr wichtig für die Mannschaft. Es teilt mit uns seine lange Erfahrung“, erklärt Pregler. „Er hat den jungen Spielern das Vertrauen geschenkt. Es ist schön, dass wir ihm davon etwas zurückzahlen können.“ In der nächsten Saison ist er zurück in Liga eins – dann aber als Trainer.
Jungprofi Pregler freut sich schon jetzt auf einige tolle Spiele. Die Duelle gegen die MT gehören natürlich auch dazu.