Deutlicher Einschnitt bei Aldi und Lidl: Discounter könnten beliebte Angebote bald einstampfen
Die Inflation steigt, der Einkauf wird immer teurer: Lidl und Aldi verringern das Markenangebot – und bauen das Eigenmarkensortiment daher aus.
Kassel – In Zeiten, in denen viele Menschen die Gürtel aufgrund der Energiekrise enger schnallen müssen, fällt der Gang zum Discounter oft leichter als zu teureren Supermärkten. Schließlich bieten Lidl und Aldi verschiedene Markenprodukte meist zu geringeren Preisen an – üblicherweise. Denn wie lebensmittelzeitung.net berichtet, wird das Angebot aktuell kräftig ausgedünnt.
Während bei Lidl über Wochen Produkte von Danone, Müller, Henkel oder Beiersdorf rar gesät waren, fehlten bei Aldi Nord zuletzt häufiger Produkte des schweizerischen Unternehmens Nestlé. Bei Aldi Süd hingegen waren es in der jüngeren Vergangenheit etwa Produkte von Henkel und Danone, die meist in den Regalen fehlten.
- Diese Produkte sind betroffen:
- Bei Aldi sind nach Angaben von Mitarbeitenden bereits beliebte Produkte wie „Activia“oder „Fruchtzwerge“ aus den Regalen verschwunden. Beide sind Teil des Danone-Konzerns.
- In den Regalen von Lidl fehlen derzeit diese Produkte: „Müllermilch“, Deodorant von Nivea, Spülmittel Pril, sowie Artikel auf dem Hause Bref und Somat.
- Quelle: chip.de
Aldi und Lidl: Wird das Markenangebot bei den Discoutern bald eingestampft?
Dem Bericht von lebensmittelzeitung.net zufolge sind unter anderem Lieferschwierigkeiten, knifflige Verhandlungen mit den Herstellern, oder auch die simple Streichung verschiedener Artikel meist die Ursachen. Weiter sollen Aldi und Lidl Insiderinnen und Insidern zufolge inzwischen sogar darüber nachdenken, das Markenangebot gänzlich einzustampfen. Bestimmte Produktgruppen sollen jedenfalls schon ab dem kommenden Jahr nicht mehr bei Lidl verkauft werden.
Inflation in Deutschland | |
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Mai 2022 | 7,9 Prozent |
Juni 2022 | 7,6 Prozent |
Juli 2022 | 7,5 Prozent |
August 2022 | 7,9 Prozent |
Quelle: Destatis |
„Die Discounter merken, dass ihr Regalgeschäft mit vielen Marken stark rückläufig ist“, sagte ein Handelsmanager gegenüber der Lebensmittelzeitung. Aldi und Lidl würden daher aktuell noch stärker als bislang auf die Erträge im Markengeschäft schauen und sich zweimal überlegen, wie man sich künftig aufstellt. Weiter rechnen die Unternehmen damit, dass sich die Griffe zu Markenprodukten im Winter aufgrund der hohen Energie- und Gaspreise in Grenzen halten wird – dies bestätigten Lieferanten beider Konzerne.

Weniger Marken bei Lidl und Aldi: Kundinnen und Kunden greifen zu günstigeren Eigenmarken
Die beiden Top-Discounter sollen zuletzt längerfristige Preisgarantien gefordert haben, was die Hersteller laut lebensmittelzeitung.net bisher jedoch ablehnten. Aldi und Lidl reagieren bereits seit einiger Zeit auf diese Entwicklung und bauen daher ihr Eigenmarkensortiment immer weiter aus.
Im Bereich der Eigenmarken gab es zuletzt saftige Preiserhöhungen. Nach einer Analyse der Lebensmittelzeitung zeigte sich: Die jüngsten Preissteigerungen bei Lebensmitteln betreffen vor allem die günstigsten Eigenmarken im Supermarkt und Discounter. Doch auch wenn die Produkte aus eigenem Haus ebenfalls teurer werden, sind diese noch immer günstiger als die Artikel der Markenkonkurrenz – und landen damit schlussendlich häufiger im Einkaufswagen der Kundinnen und Kunden. (nak)