„Porsche 911 gegen Golf getauscht“: Apple ändert Ladekabel-Anschluss
Die EU hat einheitliche Ladekabel beschlossen, also müssen einheitliche Anschlüsse her. Apples Lightning-Port muss daher Platz für USB-C machen.
Cupertino/Straßburg – Apple wird sich von seinem Lightning-Anschluss bei iPhones, AirPod-Ladecases und Co. trennen. Das berichten verschiedene Branchen-Portale unter Berufung auf den Bloomberg-Reporter und Apple-Insider Mark Gurman. Demnach wolle der Konzern bei Mac-Zubehör spätestens 2024 den Umstieg auf USB-C schaffen. Beim iPhone könnte der Wechsel schon früher stattfinden.
Hintergrund ist laut Gurman die Einigung der EU-Länder auf USB-C als einheitlichen Ladeanschluss für Smartphones und weitere Geräte. So soll weniger Müll entstehen, indem Verbraucher beim Kauf eines neuen Geräts ihr altes Ladekabel weiter nutzen können. Ab Ende 2024 ist das für die meisten Geräte verbindlich, wie das Europäische Parlament Anfang Oktober 2022 beschloss. Somit dürfen Hersteller ab Ende 2024 keine neuen Geräte mehr mit anderen Ladeanschlüssen, etwa Apples Lightning-Buchse oder Micro-USB anbieten. Für Laptops gilt die Regelung ab Frühjahr 2026.

Apple verabschiedet sich von Lightning: USB-C ist die Zukunft
Um Strafen zu entgehen, könnte Gurman zufolge bereits das iPhone 15 mit USB-C-Anschluss versehen sein. Es soll 2023 erscheinen. Bei einem iPad-Modell, das noch mit Lightning-Anschluss ausgestattet ist, sei bis Ende dieses Jahres ein Wechsel zu USB-C geplant. Der Lightning-Port war seit 2012 Standard bei einer Vielzahl von Apple-Geräten.
Folgende Apple-Geräte müssen bis zur EU-Deadline den USB-C-Anschluss bekommen:
- iPhone
- AirPods
- Magic Mouse
- Magic Keyboard
- Magic Trackpad
Kein Lightning mehr bei Apple: USB-C sorgt für weniger Ladekabel
Wer viele verschiedene Apple-Produkte nutzt, dürfte erleichtert über die Entwicklung sein. Im schlimmsten Fall benötigt man nämlich aktuell drei unterschiedliche Ladekabel, um alle Geräte mit Strom zu versorgen: USB-C für das MacBook, Lightning für das iPhone und AirPods sowie die MagSafe-Ladestation für die Apple Watch. Oder sogar noch mehr, wenn man ältere Modelle nutzt, die etwa einen MagSafe2-Anschluss benötigen.
Die Nutzer reagieren unterdessen gespalten auf die bevorstehende Neuerung unter einem Facebook-Post des Portals Giga zu dem Thema, in dem es heißt, Apple habe aufgegeben:
- „Aufgegeben? Würde eher sagen, Erleuchtung erlangt.“
- „Porsche 911 gegen Golf getauscht.“
- „USB-C ist so Mist. Finde den Anschluss des iPhones meiner Frau besser. Die halten mechanisch wenigstens. Egal wie viele Leitungen ich mir kaufe, USB-C sitzt irgendwann locker.“
- „Schön, dass man jetzt gleiche Kabel hat, aber man hat halt die technisch bessere Lösung gegen die schlechtere getauscht.“
- „Dieser Schritt war lange überfällig.“
- „Wenn wir dann alle auf USB-C umgestellt haben, können wir unsere alten Lightning-Kabel ja an die EU-Kommission schicken. Dann sehen sie wenigstens, was sie angerichtet haben.“