aus den Bereichen Gastronomie (Galeria Restaurant GmbH & Co. KG) und Lebensmittel (Galeria Markthalle GmbH & Co. KG)
im Zuge von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu sanieren.
In dem offiziellen Statement der Warenhauskette erklärt dazu der Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr. Frank Kebekus: „Dass Tochtergesellschaften ebenfalls in insolvenzrechtliche Sanierungsprozesse einsteigen, ist üblich und häufig auch sinnvoll.
Dies ermöglicht eine ganzheitliche Restrukturierung der Unternehmensgruppe.“ Kebekus fungiert auch als vorläufigen Sachwalterfür das Galeria Schutzschirmverfahren.
Unternehmen: | Galeria Kaufhof |
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CEO: | Miguel Müllenbach |
Gründung:\t | 1879, Stralsund |
Gründer:\t | Leonhard Tietz |
Auflösung: | 2020 |
Eine Rettung für Galeria Kaufhof sieht ein anderer Experte schon lange nicht mehr. Gegenüber dem Portal chip.de sieht Wirtschaftswissenschaftler Gerrit Heinemann das Aus für das Unternehmen kommen: „Über das Ende der Warenhäuser wird seit über 30 Jahren diskutiert. Spätestens seit dem Verschwinden von Horten, Hertie und Kaufring ist klar, dass der Lebenszyklus des Warenhauses zu Ende ist.“
Und Heinemann weiß durchaus, wovon er spricht. Seit 2005 arbeitet er als Professor für BWL, Management und Handel an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach. Zu Heinemanns Schwerpunkten gehören Online-Handel, E-Commerce und die Zukunft des Handels.
Für Kaufhof gibt er in dem chip.de-Bericht eine düstere Prognose ab. Heinemann: „Aktuelle Studien gehen von maximal 50 Warenhausstandorten aus – vornehmlich in Metropolen beziehungsweise Großstädten mit über 500.000 Einwohnern.“ Für eine Filiale wie in Heilbronn wäre es damit definitiv das Ende mit knapp über 125.000 Einwohnern.
Und der Wirtschafts-Experte legt weiter nach und zieht einen für Galeria Kaufhof bitteren Vergleich zu den Discountern wie Lidl und Aldi. Hermann: „Eine durchschnittliche Aldi-Filiale zieht bereits mindestens doppelt so viel Frequenz wie ein durchschnittliches Galeria-Warenhaus. Das sagt eigentlich schon alles.“
Dazu sorge der Online-Handel für weitere Millionen-Verluste. In Städten von der Größenordnung wie Heilbronn, seien demnach Kaufhof-Filialen eine echte Seltenheit: „In den meisten Oberzentren, also Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern, ist Galeria Karstadt Kaufhof ja nicht mehr vertreten.“
Hoffnung für kleinere Städte macht immerhin noch Professor Oliver Janz von der DHBW Heilbronn. Als Experte für Handel sieht er das Geschäftsmodell der Warenhäuser nicht grundsätzlich am Ende. Gegenüber dem SWR erklärt er, dass es jetzt entscheident sei, an welchen Standorten in das Besondere investiert werde.
Denn Janz macht klar: „Das heißt, ich muss als Händler ein Erlebnis bieten. Ich muss eine Beratung bieten. Ich muss außergewöhnliche Sortimente haben. Und all das hat im Moment Galeria Karstadt Kaufhof leider nicht.“ Zu den weiteren Planungen bei Galeria Kaufhof heißt es laut Restrukturierungsexperte Arndt Geiwitz: „Welche Häuser geschlossen werden, steht heute noch nicht fest. Ob ein Standort erhalten bleiben kann, wird auch stark von den diesen Gesprächen abhängig sein. Wir gehen davon aus, dass es im Laufe des Januars des kommenden Jahres Klarheit darüber geben wird.“