Aldi: Preis-Explosion – Discounter-Riese macht rund 400 Produkte teurer
Ab 4. April wird Einkaufen bei Aldi deutlich teurer. Der Discounter hat angekündigt, die Preise von rund 400 Produkten massiv zu erhöhen. Worauf sich Kunden jetzt einstellen müssen:
Update vom 1. April, 16:48 Uhr: Was bis vor einigen Tagen noch eine düstere Prognose war, tritt jetzt in Kraft: Ab Montag (4. April) zieht Aldi* die Preise für rund 400 Lebensmittel radikal an. Betroffen sind laut Angaben der „WAZ“ vor allem Fleisch, Wurst und Milcherzeugnisse. Preisbeispiel: Butter würde um 30 Prozent teurer werden. Auch bei anderen Lebensmitteln werden die Preise drastisch erhöht, genaue Zahlen hat Aldi bislang aber noch nicht genannt.
Discounter | Aldi |
Hauptsitze | Essen (Aldi Nord)/Mühlheim an der Ruhr (Aldi Süd) |
Gründer | Karl und Theo Albrecht |
Filialen weltweit | 11.235 (2019) |
Jahresumsatz | 81,8 Milliarden Euro (2019) |
Aldi: Discounter erhöht Preise ab Montag – zieht Konkurrenz jetzt nach?
„Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten werden wir Sprünge in den Verkaufspreisen erleben, die es so noch nie gegeben hat“, kündigt Florian Scholbeck, Geschäftsführer bei Aldi Nord, gegenüber der „WAZ“ an. Laut Informationen der Funke Mediengruppe geht der Discounter davon aus, dass die Einkaufspreise für Lebensmittel in den nächsten Wochen um 20 bis 50 Prozent teurer werden.
Als Grund für die radikale Preiserhöhung nennt Aldi die explodierenden Kosten vor allem für Weizen, Energie und Futtermittel im Zuge des Ukraine-Krieges. Da der Konzern als Maktführer im Discount-Handel gilt, könnte es sein, dass in Zukunft auch andere Supermärkte und Discounter wie Lidl, Edeka und Rewe nachziehen. Eine Umfrage des ifo-Instituts hat ergeben, dass 94 Prozent der Lebensmittelhändler in Deutschland ihre Preise erhöhen wollen. (fas)
Aldi: Wegen Ukraine-Krieg & Omikron – Discounter erhöht Preise von rund 400 Produkten
Erstmeldung vom 18. März 2022, 11:55 Uhr: Eine globale Pandemie, die steigende Inflationsrate, Transportprobleme, Ressourcenknappheit und jetzt auch noch ein Krieg in Europa. All diese Ereignisse der letzten zwei Jahre lassen den Handel nicht unberührt. Die Preise für Benzin und Gas steigen stark an und auch im Supermarkt wird vieles teurer. Wie Aldi darauf reagiert, verrät HEIDELBERG24*.
Aldi: Discounter erhöht Preise von rund 400 Produkten
So reagiert auch Aldi auf weltpolitische Ereignisse der letzten Jahre und passt seine Preise nach oben an. Gleichzeitig sind zahlreiche Regale in Deutschland leer, da Hamsterkäufe wieder zunehmen, in deren Mittelpunkt Toilettenpapier, Nudeln und neuerdings auch Sonnenblumenöl stehen. Über das dreiste Geschäft mit dem Speiseöl berichtet auch BW24*.
Nach Informationen der „Lebensmittel Zeitung“ werden bei dem Discounter rund 400 Produkte teurer – sowohl bei Aldi Süd als auch Aldi Nord. Davon betroffen sind Drogerieartikel, Waschmittel, Backwaren, Snacks, Tiefkühlprodukte und vor allem Kaffee. Eine derartige Preiserhöhung habe es schon seit Jahren nicht mehr gegeben.
Discounter Aldi passt Preise an Marktsituation an
So kostet die Kaffee-Sorte „Amaroy Unser Bester“ aktuell 4,59 Euro, was einen Preisanstieg von 60 Cent bedeutet. Bio-Kaffee soll sogar einen ganzen Euro teurer geworden sein. Doch auch für Mineralwasser muss man bei Aldi mittlerweile sechs Cent mehr pro Einwegflasche zahlen. Denselben Anstieg hat man auch bei der Discount-Cola beobachtet.
„Dort, wo sich die Kosten im Einkauf durch die derzeitige Marktsituation verändern, müssen auch wir die Verkaufspreise erhöhen“, erklärt ein Sprecher von Aldi. An den Preissteigerungen könnten sich in naher Zukunft auch andere Unternehmen orientieren.
Omikron, Ukraine-Krieg, Ressourcen – Die Gründe für Preissteigerungen bei Aldi
Gründe für die steigenden Preise bei Aldi gibt es gleich mehrere. Neben der Omikron-Welle und dem Ukraine-Krieg* gibt es auch Probleme beim Schiffstransport durch zu wenige Container, der internationale Mangel an Lkw-Fahrern sowie höhere Produktionskosten für Energie und Ressourcen. Dieser Zustand ist bereits letztes Jahr absehbar gewesen*.
Hinzu kommen zahlreiche Branchen, die doen Handel dazu auffordern, die Preise zu erhöhen – unter anderem wegen der hohen Energie- und Rohstoffkosten sowie einem größeren Aufwand bei der Logistik. Zuletzt hat die Kartoffel-verarbeitende Industrie eine „Neukalkulation“ gefordert. Die Agrar-Branche sei zudem von Engpässen und Preisanstiegen wichtiger Stoffe wie Sonnenblumen- und Rapsöl betroffen.
Verbände befürchten weitere Preisanstiege durch höhere Produktionskosten
Wenn es nach dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks geht, könnte es bald sogar noch schlimmer werden. Denn seit Dienstag (15. März) gilt ein Ausfuhrstopp für Weizen, Roggen und Gerste aus Russland, der die Getreidepreise noch einmal richtig angeben könnte. Dadurch sei abzusehen, dass auch Bäckereien bald mehr Geld von ihren Kunden verlangen müssen.
Die Fleischindustrie klagt ebenfalls über explodierende Kosten und fordert von Aldi, Edeka, Rewe und Co. mehr Geld für ihre Produkte. Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke liegen im Februar unterdessen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bereits um 5,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. (dpa/dh) HEIDELBERG24 und BW24 sind Angebote von IPPEN.MEDIA.