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E-Autos: Bütikofer warnt BMW, VW & Co. vor China-Angriff – „Müssen aufpassen, nicht unter die Räder zu kommen“

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Von: Patricia Huber

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Der Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer (Bündnis 90/Die Grünen).
Sieht die deutschen Autobauer in Gefahr: Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer. © Stefan Sauer/dpa

China wird bei E-Autos für die deutschen Hersteller zu einer großen Gefahr. Die Branche müsse aufpassen, ihren Vorsprung nicht zu verspielen, warnt Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer.

Brüssel – Der Klimawandel war in der Vergangenheit immer wieder Hauptargument für die Transformation von Verbrenner-Autos zur E-Mobilität. Mittlerweile gibt es einen weiteren: nationale Sicherheit. Die Abhängigkeit von Russland im Bereich der fossilen Brennstoffe hat gezeigt, wie wichtig eine Umstellung auf Erdöl-freie Energie-Erzeugung ist.

Doch das ist nicht die einzige gefährliche Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft. Auch den deutschen Autobauern droht Gefahr. Immerhin hängt die Branche stark von China ab. Alleine Volkswagen macht rund 40 Prozent seines Absatzes im Reich der Mitte.

Doch die chinesischen Autobauer holen bei alternativen Antrieben rasant auf, warnt Reinhard Bütikofer (Grüne), Mitglied des EU-Parlaments. Und mit Geely, Nio oder BYD stehen große Herausforderer in den Startlöchern. „In den nächsten zwei, drei Jahren wird der Versuch der chinesischen Firmen, den europäischen Markt im Bereich der E-Mobilität zu erobern, sehr viel Tempo aufnehmen“, sagte Bütikofer am Mittwoch im Interview mit Merkur.de.

E-Mobilität: Bütikofer warnt deutsche Autobauer vor chinesischer Konkurrenz

Die deutschen Autobauer müssten daher aufpassen, „nicht unter die Räder zu kommen“, erklärte der Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen zu China. Angesichts der Entwicklung mahnte Bütikofer die deutschen Autobauer zur Eile: Die Hersteller müssten sich bemühen, „diese Transformation anzuführen, statt im Nasenring durch die Manege gezogen zu werden“. Angesichts der Wucht und Schlagkraft der Konkurrenz sei es keineswegs sicher, dass Deutschland seine führende Rolle als Auto-Nation verteidigen könne.

China: So würde die EU auf einen Angriff gegen Taiwan reagieren

Mit Blick auf den Konflikt zwischen China und Taiwan warnte Bütikofer Peking vor einem militärischen Angriff auf die Insel. Europa würde das „nicht kalt lächelnd mit einem Schulterzucken beantworten. Das wäre eine Entwicklung mit großer weltweiter Bedeutung“, sagte er.

China betrachtet Taiwan als Teil seines Hoheitsgebiets und hat zuletzt immer lauter Ansprüche auf die Insel angemeldet. Viele Beobachter befürchten, dass China ähnlich vorgehen könnte, wie Russland in der Ukraine. Peking versuche, das Narrativ „eines historischen Automatismus zu konstruieren und den Leuten weltweit einzureden, ‚Irgendwann schnappen wir uns Taiwan. Egal ob die wollen, oder nicht‘“, erklärte Bütikofer.

Für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping habe die Kontrolle Taiwans eine ähnlich große ideologische Bedeutung wie die Ukraine für Wladimir Putin. Daher dürfte Xi Jinping die Situation um Russland und die Ukraine derzeit auch genaustens beobachten, sagte Bütikofer. (ph)

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