Deutsche-Bank-Aktie bricht zweistellig ein - Kurssturz ruft Bundeskanzler Scholz auf den Plan
Die Zwangsfusion der Credit Suisse mit dem Erzrivalen UBS hält die Märkte weiter in Atem. Am Freitag geriet die Aktie der Deutsche Bank massiv unter Druck. Die Entwicklung ruft den Kanzler auf den Plan
Frankfurt - Der Aktienkurs der Deutschen Bank AG ist am Freitagnachmittag abgerutscht. Am Nachmittag notierte das Papier rund acht Prozent schwächer. Im Tagesverlauf war der Kurs zwischenzeitlich um 15 Prozent im Minus. Auch der Kurs der Commerzbank-Aktie gab im Tagesverlauf um bis zu acht Prozent ab, machte einen Teil der Kursverluste dann aber wieder wett. Auch andere europäische Geldinstitute gerieten unter Druck.
Nach den jüngsten Turbulenzen im Bankensektor hatte die Not-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS am vergangenen Sonntag die Märkte zunächst beruhigt. Zum Wochenschluss stieg die Nervosität am Markt aber erneut.

Scholz versucht zu beruhigen
Angesichts der Entwicklung versuchte Bundeskanzler Olaf Scholz die Märkte zu beruhigen: „Es gibt keinen Anlass, sich irgendwelche Gedanken zu machen“, sagte Scholz am Freitag nach einem EU-Gipfel in Brüssel. „Die Deutsche Bank hat ihr Geschäftsmodell grundlegend modernisiert und neu organisiert und ist eine sehr profitable Bank“, sagte der SPD-Politiker auf die Frage, ob die Deutsche Bank die nächste Credit Suisse sei.
Mit Blick auf die europäischen Finanzmärkte sagte Scholz: „Das Bankensystem ist stabil in Europa.“ Die EU verfüge über Aufsichtsstrukturen, die strenge Regeln durchgesetzt hätten. Die europäische Bankenaufsicht und das Finanzsystem stünden robust und stabil da und die europäischen Banken hätten eine widerstandsfähige Kapitalausstattung.“
Die Risikoprämien auf Kreditausfall-Versicherungen (Credit Default Swaps), mit denen sich Anleger gegen einen Zahlungsausfall bei der Deutschen Bank versichern können, waren seit Mittwoch drastisch gestiegen. Die Entwicklung zeigt die gestiegene Nervosität gegenüber dem Geldhaus. (rowa/utz)