EC-Karte: Neue Funktionen für „Girocard 4.0“ sollen schon 2023 kommen

Die Girocard ist die in Deutschland am häufigsten genutzte Bankkarte. Laut einem Bericht soll die Karte neue Funktionen bekommen, die vielen Kunden das Einkaufen erleichtern können.
Frankfurt/Berlin – Die Girocard, die von vielen immer noch „EC-Karte“ genannt wird, ist mit 100 Millionen ausgegebenen Exemplaren die mit Abstand am meisten genutzte Bankkarte in Deutschland. Zahlreiche Sparkassen und Banken setzen auf die Girocard und wollen sie weiter entwickeln. Dabei werden die Pläne immer konkreter.
Banken planen „Girocard 4.0“ mit zahlreichen Neuerungen
Wie die Lebensmittelzeitung in Erfahrung gebracht hat, soll die Karte in drei Stufen bis 2026 zu einer „Girocard 4.0“ entwickelt werden. Bereits Ende 2023 soll in der ersten Stufe die „Girocard 2.0“ einsatzfähig sein, erläutert Oliver Hommel, Vorsitzender der Geschäftsführung von Euro Kartensysteme gegenüber der Zeitung. In diesem Zuge werden demnach mehrere neue Funktionen eingeführt.
Diese neuen Girocard-Funktionen sollen im ersten Schritt kommen:
- Dabei sollen vor allem die Zahlungsmöglichkeiten für die Kunden erweitert werden, beispielsweise für In-App-Payments mit dem Smartphone. Dabei handelt es sich um das Auslösen einer Zahlung, ohne die jeweilige App verlassen zu müssen. Hier ist bisher Paypal der Marktführer.
- Dazu kommen soll außerdem die Integration der Girocard in Handy-Wallets wie Apple und Google Pay, berichtet die Lebensmittelzeitung.
- Darüber hinaus soll es möglich gemacht werden, Zahlungen schon vor dem eigentlichen Kauf-Abschluss zu autorisieren. Dieses Vorgehen kommt bisher vor allem bei Autovermietungen und Hotels zum Einsatz, die dafür bislang vor allem auf Kreditkarten setzen.
Neue Funktionen sollen „Lücken im Girocard-System“ schließen
„Wir wollen die Girocard mit neuen Funktionen im Online-Handel und in der digitalen Welt noch besser nutzbar machen“, kündigte Henriette Peucker, Stellvertreterin des Hauptgeschäftsführers des Bundesverbandes deutscher Banken, im Namen der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) schon im Dezember an. Es gehe darum, Lücken im Girocard-System zu schließen, betonte sie.
Tagtäglich wird mehr als 17 Millionen Mal mit der Girocard bezahlt, 42 Prozent des Einzelhandel-Umsatzes in Deutschland werden auf diesem Wege beglichen. Doch die Konkurrenz ist groß: Apple Pay und Google Pay ermöglichen zum Beispiel per Smartphone ebenfalls das kontaktlose Bezahlen an der Ladenkasse, bei Online-Zahlungen erfreut sich das US-Unternehmen Paypal auch bei Nutzern in Deutschland großer Beliebtheit. Die deutschen Banken tun also gut daran, ihr Angebot schnell für ihre Kunden zu modernisieren.
Mit Material der dpa