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Elon Musk deutet in kryptischer Nachricht Twitter-Kauf an: „Der Vogel ist befreit“

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Von: Bettina Menzel

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Elon Musk
Tesla-Chef Elon Musk bei der Eröffnung seiner Giga-Fabrik in Brandenburg. © Patrick Pleul/dpa

Ein noch nicht beigelegtes Gerichtsverfahren und einige Sinneswandlungen später macht der Tech-Milliardär offenbar Nägel mit Köpfen. Am Freitag deutete Elon Musk die Twitter-Übernahme an.

Update vom 28. Oktober, 6.25 Uhr: Tech-Milliardär Elon Musk deutet in seiner üblichen Manier den Abschluss der Twitter-Übernahme mit einem etwas kryptischen Tweet an. „Der Vogel ist befreit“, schrieb Musk in der Nacht zum Freitag beim Kurznachrichtendienst ohne weitere Details. Zuvor hatten mehrere US-Medien berichtet, Musk habe die Kontrolle über Twitter übernommen und bereits mehrere Top-Manager gefeuert, darunter den Chef Parag Agrawal.

Das Twitter-Logo ist ein blauer Vogel - und Musk hatte stets betont, die Plattform von aus seiner Sicht zu starken Einschränkungen der Meinungsfreiheit zu befreien. Kritiker befürchten, dass er damit Hassrede und Hetze Vorschub leisten könnte, gegen die Twitters Teams seit Jahren ankämpfen. In den Kommentaren zu seinem Tweet forderten vereinzelte Twitter-Nutzer etwa die Rückkehr von Donald Trump auf die Plattform oder einen Dislike-Button als erste Amtshandlungen Musks.

Der offizielle Abschluss der Übernahme wurde spätestens für Freitag erwartet. Dann läuft eine vom Gericht gesetzte Frist ab, nach der es im monatelangen Streit zwischen Musk und Twitter rund um den rund 44 Milliarden Dollar schweren Deal zu einem Prozess kommen würde.

Erstmeldung vom 26. Oktober: New York - Elon Musk will die Übernahme des Online-Netzwerks Twitter laut US-Medien bis zur richterlich verhängten Deadline am Freitag abschließen. Das habe der Tesla-Chef bei einer Videokonferenz mit Bankern versichert, die bei der Finanzierung des 44 Milliarden Dollar teuren Deals helfen, berichtete der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Kreise.

Die Banken, die 13 Milliarden Dollar an Krediten bereitstellen sollen, müssen demnach nur noch die letzten Formalitäten regeln, bevor das Geld für Musk freigegeben wird. Der Tech-Milliardär selbst und Twitter äußerten sich zunächst nicht. Bis diesen Freitag um 17:00 Uhr Ortszeit (23:00 Uhr MESZ) muss die Transaktion durch sein, sonst landet der seit Monaten strittige Deal doch noch vor Gericht.

Musk stellt Bedingungen

Eigentlich hatte sich Musk mit Twitter schon im April auf die Übernahme geeinigt. Im Juli erklärte er die Vereinbarung jedoch wegen angeblicher Falschangaben des Unternehmens zu Fake-Accounts für ungültig. Twitter klagte auf Einhaltung des Kaufvertrags und es wurde ein Gerichtsprozess zur Klärung des Streits angesetzt. Anfang Oktober erneuerte Musk sein Kaufangebot dann überraschend wieder.

Er stellte jedoch die Bedingung, dass das Gerichtsverfahren - bei dem seine Chancen als relativ schlecht galten - beigelegt wird. Twitter lehnte dies ab. Das Unternehmen war misstrauisch, da Musk seine Offerte von der Finanzierung abhängig machte. Die Richterin setzte das Verfahren letztlich aus, verhängte aber eine Frist bis zum 28. Oktober - ist der Deal dann nicht durch, kommt es zum Prozess. dpa

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