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Nach Euro-Einführung: Kroaten beschweren sich über plötzlich gestiegene Preise

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Von: Patricia Huber

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Mit der Euro-Einführung gab es für die Kroaten auch eine böse Überraschung. Viele beklagen sich über gestiegene Preise – und auch Urlauber sorgen sich.

Zagreb – Zwei Tage nach Einführung des Euro als Zahlungsmittel im EU-Land Kroatien häufen sich Beschwerden über abrupt teurer gewordene Lebensmitteleinkäufe sowie Friseur- und Café-Besuche. In diversen Internet-Foren würden zahlreiche User ihren Unmut über die Preiserhöhungen ausdrücken und mit konkreten Beispielen belegen, berichtete das Nachrichtenportal index.hr am Dienstag. Wirtschaftsminister Davor Filipovic stellte staatliche Maßnahmen gegen den Einzelhandel in Aussicht.

Euro in Kroatien: Kuna gehört der Vergangenheit an

Das auch bei Deutschen beliebte Urlaubsland hatte am Neujahrstag die Landeswährung Kuna durch den Euro abgelöst. Zugleich war das Land an der Adria auch der grenzkontrollfreien Schengenzone beigetreten. Euro und Kuna können noch bis zum 14. Januar parallel verwendet werden. Der Umtauschkurs ist mit 7,5345 Kuna für einen Euro festgelegt. 

Filipovic griff den Einzelhandel an. „Sie erhöhen Monat für Monat die Preise, und jetzt, in dieser Situation mit dem Euro, erhöhen sie die Preise und versuchen, die Bürger hinters Licht zu führen“, sagte er vor Journalisten. Dies werde aber nicht gelingen. Die Regierung habe genügend Handhabe, um Konsumenten zu schützen. „Von Schwarzen Listen bis zu Preisdeckelungen, alles liegt auf dem Tisch“, sagte Filipovic. Zuvor hatte sich der Minister mit Vertretern der Handelsketten getroffen, um die Preiserhöhungen anzusprechen.

Kroaten beschweren sich über gestiegene Preise – auch Urlauber sorgen sich

Vor allem Cafés, Imbisslokale, Lebensmittelläden und Bäckereien sollen ihre Preise deutlich angehoben haben, geht aus Postings in Internet-Foren hervor. Ein Kaffee in der Gastronomie habe sich um 10 bis 20 Euro-Cent verteuert, ein Laib Brot um 7, eine 500-Gramm-Packung Frischkäse um 26, eine Pizza um 30 Euro-Cent, zitierte index.hr aus den Postings.

Auch deutsche Urlauber betrachten die Preisentwicklung mit Sorge. Auf Twitter schreibt eine Nutzerin: „Ich bin seit mehr als 30 Jahren Tourist in Kroatien und ich freue mich nicht über den Euro. Wird wie bei uns werden. Nach spätestens zwei Jahren explodieren die Preise.“ Ein weiterer Twitter-User merkt die möglichen Negativfolgen für das beliebte Urlaubsland an: „In Kroatien sind die Preise jetzt schon hoch und die Löhne niedrig. Das wird mit dem Euro nicht besser. Und wenn sich die Leute hier keinen Urlaub mehr leisten können, geht es mit einem Land, welches vom Tourismus lebt, bestimmt nicht bergauf.“ (dpa/ph)

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