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Datenleck bei Mastercard: Für welche Kunden es jetzt Geld gibt

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Von: Lisa Mayerhofer

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Der Zahlungsdienstleister Mastercard zahlt eine Entschädigung an einige von einem Datenleck betroffene Kunden. © Fabian Sommer/dpa

Im Sommer 2019 haben Hacker persönliche Daten tausender Mastercard-Kunden im Internet veröffentlicht. Nun winkt einigen von ihnen eine Entschädigung – unter einer Bedingung.

München – Wie viel sind geklaute Daten wert – und wie könnte eine mögliche Entschädigung dafür aussehen? Eine Antwort darauf gibt es jetzt für einige Bankkunden mit einer Mastercard, die Opfer eines Datenlecks wurden: Im Sommer 2019 wurden im Internet die Daten tausender Bankkunden mit ihrer Kreditkartennummer sowie vollständiger Adresse und Telefonnummer veröffentlicht. Insgesamt betraf das Datenleck laut einem Bericht des Spiegels etwa 90.000 Menschen. Einige davon erhalten nun eine Entschädigung.

Mastercard-Kreditkarten bei allen großen Banken wie Sparkassen und Volksbanken erhältlich

Zwar boten die Banken gleich nach Bekanntwerden des Datenlecks ihren Kunden an, die betroffenen Kreditkarten kostenlos zu tauschen. Doch einige Betroffene beschlossen zusammen mit der Firma Europäische Gesellschaft für Datenschutz (EuGD) trotzdem, gegen den Zahlungsdienstleister Mastercard zu klagen. Alle großen deutschen Banken wie etwa die Sparkassen, Volksbanken oder Commerzbank bieten Mastercard-Kreditkarten für ihre Kunden an.

Der Zahlungsdienstleister wehrte sich gegen die Klage: Die Daten seien nicht von Mastercard selbst, sondern bei einem Auftragsdienstleister entwendet worden. Getroffen hat das Datenleck nämlich ausschließlich die Besitzer von Kreditkarten, die bei einem Bonusprogramm für Einkäufe angemeldet waren. In diesem Sinne urteilten auch das Landgericht und das Oberlandesgericht Stuttgart – doch eine Betroffene zog zusammen mit dem EuGD weiter vor den Bundesgerichtshof. Noch vor einer Verhandlung haben sich die Betroffenen allerdings außergerichtlich geeinigt.

300 Euro Entschädigung für betroffene Mastercard-Kunden

Nun gibt es 300 Euro für alle betroffenen Mastercard-Kunden, die sich von der EuGD vertreten ließen und dem Angebot bis Ende März zustimmen. Sie erhalten dem Spiegel zufolge in der Regel eine Mail mit dem Betreff „Vergleichsangebot – Mastercard Priceless Specials Datenleck“. Das Geld soll Anfang Mai laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung circa 2000 Betroffenen ausgezahlt werden. Neue Klienten können sich dem Vergleich zwar nicht mehr anschließen, EuGD sucht aber noch Betroffene bei den Verfahren gegen Facebook und das Münchner Fintech Scalable Capital.

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