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Tankstellen-Streik in Italien: Proteste gegen Preiskontrollen und Beschuldigungen

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Von: Lisa Mayerhofer

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Eine Hand hält einen Zapfhahn an einer Tankstelle in Italien. Italiens Tankstellenpächter sind seit Dienstag in einem 48-stündigen Streik.
Italiens Tankstellenpächter sind seit Dienstag in einem 48-stündigen Streik. (Archivbild) © Imago/Michael Bihlmayer

In Italien werden die Tankstellen bis Donnerstag bestreikt. Hintergrund ist unter anderem die Ankündigung der italienischen Regierung, Tankstellen wegen der hohen Spritpreise zu kontrollieren.

Rom – Italiens Tankstellenpächter sind seit Dienstag in einem 48-stündigen Streik. Sie protestieren damit gegen eine „beschämende Verleumdungskampagne“ sowie die ihrer Ansicht nach schlechten Maßnahmen der Regierung in der Energiekrise, wie drei Gewerkschaften mitteilten.

Italienische Tankstellen werden bis Donnerstagabend bestreikt

Der Ausstand geht von Dienstagabend bis Donnerstag um 19 Uhr. Auch an Autobahntankstellen soll es für 48 Stunden keinen Sprit mehr geben. Die Gewerkschaften Faib, Fegica und Figisc/Anisa riefen ihre Mitglieder dazu auf, in dieser Zeit auch keine Selbstbedienung zu ermöglichen.

Hintergrund des Arbeitskampfes ist das Vorgehen der Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Kampf gegen den Preisanstieg bei Sprit. Unter anderem wurde der Finanzpolizei aufgetragen, Tankstellen wegen möglicherweise nicht gerechtfertigter Teuerungen zu kontrollieren. Darüber hinaus wurden die Pächter verpflichtet, neben dem an ihren Zapfsäulen verlangten Spritpreis auch den durchschnittlichen Literpreis aus ihrer Region zu veröffentlichen. Bei Verstößen drohen Geldstrafen. Laut Streikaufruf bestrafen die Maßnahmen die Betreiber, helfen den Kunden aber nicht.

Italien: Tankstellenpächter sehen sich als Opfer von Schmutzkampagne

Mehr noch als gegen die Auflagen protestieren die Tankstellenpächter gegen öffentliche Aussagen über ihren Berufsstand. Sie sehen sich als Opfer einer Schmutzkampagne. Anfang Januar hatten einige prominente Politiker, darunter Infrastrukturminister Matteo Salvini, behauptet, der Sprit sei aufgrund von Preisspekulation der Tankstellen gestiegen. Tatsächlich aber wurden Benzin und Diesel teurer, weil die Regierung einige Tankrabatte abschaffte.

Wer jetzt nach Italien reist, kann nur an vereinzelten Stellen tanken. Da Tankstellen zu grundlegenden Dienstleistern gehören, müssen auch während des Streiks vereinzelt Zapfhähne in Betrieb bleiben. Darüber hinaus könnten jene Tankstellen, die direkt von den Ölkonzernen betrieben werden, ebenfalls vom Streik ausgenommen bleiben. (lma/dpa)

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