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Trotz Gaspreisbremse und sinkenden Börsenpreisen: Verbraucher zahlen so viel wie nie fürs Heizen

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Von: Patricia Huber

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Die Temperaturen sind mild, die Gasspeicher voll und die Preise fallen. Doch bei Verbrauchern flattern reihenweise Preiserhöhungen ins Haus. Wie geht das?

Berlin/München – Das Jahr 2022 war ein Rekordjahr. Besonders die Preise erreichten in vielen Bereichen Rekordhöhen. So beispielsweise die Gaspreise, was das Heizen in diesem Winter für die meisten Verbraucher zu einem teuren Vergnügen macht. Die Hoffnung, dass es im kommenden Jahr besser wird, ist groß. Doch zu den Vorkrisen-Gaspreisen werden wir wohl nicht so schnell zurückkehren.

Gaspreis: „Ende hoher Energiepreise nicht in Sicht“

Das macht auch Stefan Suttner, Geschäftsführer Energie beim Vergleichsportal Check24, klar: „Verbraucher zahlen in diesem Winter so viel wie noch nie fürs Heizen. Ein Ende hoher Energiepreise ist vorerst nicht in Sicht.“ Abhilfe sollen hier die Entlastungen der Bundesregierung schaffen. Neben der Gaspreisbremse wird auch noch die Abschlagszahlung für Dezember 2022 vom Staat übernommen.

Von September bis Dezember 2022 zahlte ein Musterhaushalt, der sein Reihenhaus mit Gas heizte, demnach im Schnitt 1110 Euro – 68 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Übernahme der Abschlagszahlung konnte also nur einen Bruchteil der gestiegenen Kosten abfedern. Und auch mit der Gaspreisbremse bleiben die Preise weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

Gaspreise an der Börse fallen – Verbraucher zahlen trotzdem viel

Doch der bisher milde Winter und die dadurch recht vollen deutschen Gasspeicher drücken den Preis an der Gasbörse. Am Mittwoch (4. Januar) wurde der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas zeitweise bei rund 67 Euro je Megawattstunde gehandelt. Das ist die niedrigste Notierung seit Februar 2022, vor Beginn des Ukraine-Kriegs.

Aber warum erhöhen dann trotzdem so viele Gasversorger ihre Preise zum Jahresanfang? Das liegt daran, dass sie das Gas teils am Spotmarkt zu höheren Preisen eingekauft haben, als die Lieferungen aus Russland plötzlich weggefallen sind. Diese geben sie nun an die Endkunden weiter. Eine größere Preisanpassung für Verbraucher dürfte also erst wieder 2024 anstehen – dann hoffentlich mit einer Preissenkung.

Derweil steigen die Spritpreise hierzulande auch nach dem Jahreswechsel. Diesel bleibt teurer als Benzin. (ph)

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